Auto fuhr in Italien in Gruppe von Fußgängern: Zwei deutsche Schülerinnen starben
Mehrere Augenzeugen berichteten, dass die Pkw-Lenkerin durch die Innenstadt gerast sei. Die 44-Jährige steht unter Hausarrest.
Lido di Camaiore – Tragisches Ende einer Klassenfahrt nach Italien: Bei einem Verkehrsunfall an der Mittelmeerküste der Toskana sind zwei Schülerinnen aus Deutschland ums Leben gekommen. Die Teenager wurden im Strandbad Lido di Camaiore vom Auto einer 44-Jährigen erfasst, die aus zunächst ungeklärten Gründen in eine Gruppe von Fußgängern fuhr. Insgesamt wurden nach Angaben der italienischen Polizei sieben Menschen verletzt, teils schwer.
Nach Angaben der Polizei wird gegen die Fahrerin – eine Brasilianerin, die seit einiger Zeit in Italien lebt – nun wegen eines Tötungsdelikts im Straßenverkehr ermittelt. Die 44-Jährige wurde ebenfalls verletzt, konnte das Krankenhaus aber nach einigen Stunden verlassen. Jetzt steht sie unter Hausarrest.
Zwei rote Ampeln überfahren
Mehrere Augenzeugen berichteten, dass die Frau am Mittwoch gegen 19 Uhr durch die Innenstadt gerast sei. Dabei soll sie zwei rote Ampeln überfahren – und dann mehrere Fußgänger frontal erfasst haben. Trotzdem sei die Frau weitergefahren, hieß es. Schließlich prallte sie mit dem Wagen auf mehrere geparkte Fahrzeuge. Ein Bub berichtete: „Die Frau schien völlig abwesend zu sein.“ Ein anderer Zeuge gab sie mit den Worten wieder: „Ich habe nichts bemerkt.“ Der Bürgermeister von Camaiore, Marcello Pierucci, berichtete im TV-Sender 50Canale: „Das Auto hat alles überfahren, was ihm in die Quere kam, auch nach dem zweiten Aufprall.“
Das Zentrum von Lido di Camaiore war zum Zeitpunkt des Unfalls trotz regnerischen Wetters noch belebt. In den Küstenorten der Toskana ist die Hauptsaison seit einigen Tagen vorbei. Trotzdem halten sich dort noch viele Urlauber auf, auch viele Schulklassen aus dem Ausland. Die Gemeinde liegt direkt am Meer, etwa eine halbe Autostunde westlich der viel besuchten Stadt Lucca. (APA, dpa)