Zügig vorankommen: Österreich ist EU-Spitzenreiter im Schienenverkehr
In keinem anderen EU-Land wird so viel Bahn, Straßenbahn und U-Bahn gefahren wie in Österreich, zeigt eine aktuelle Analyse des VCÖ. Bei Autofahrten liegt Österreich dagegen unter dem EU-Schnitt.
Wien – Die Österreicherinnen und Österreicher fahren EU-weit besonders gerne mit Bahn, Straßenbahn und U-Bahn. In keinem anderen Land in der EU werden laut aktueller VCÖ-Analyse pro Person diese öffentlichen Verkehrsmittel so häufig benutzt. Mit 2160 Kilometern pro Person und Jahr werden hierzulande doppelt so viele Kilometer auf der Schiene gefahren wie im EU-Schnitt. Gleichzeitig werde weniger mit dem Auto gefahren. Europameister im Schienenverkehr in Europa bleibt die Schweiz.
Laut Angaben des VCÖ brauche es aber vor allem im Schienenverkehr bei den Stadt-Umland-Verbindungen und in den Regionen Verbesserungen. Der Mobilitätsclub bezieht sich in seiner Analyse auf nun veröffentlichte Daten der EU-Kommission. An zweiter Stelle im EU-Ranking steht Frankreich mit 1750 Kilometern, Schweden ist mit 1440 Kilometern an dritter Stelle.
Hinter Tschechien ist Deutschland mit 1280 Kilometern auf Platz fünf, Italien mit 880 Kilometern nur an elfter Position. Der Schnitt innerhalb der EU liegt bei 1.060 Kilometern. In Europa liegt nur die Schweiz vor Österreich, mit 2.310 Kilometern pro Kopf und Jahr, die auf der Schiene in der Eidgenossenschaft gefahren werden.
Autofahrten unter EU-Schnitt
Bei Autofahrten liegt Österreich laut der VCÖ-Analyse erfreulicherweise unter dem EU-Schnitt. Pro Kopf und Jahr wurden hierzulande zuletzt 7770 Kilometer mit dem Pkw gefahren. Der Schnitt in der EU liegt bei 9200 Kilometern. Malta hat mit 5130 die wenigsten Autokilometer im Verhältnis zur Bevölkerungszahl, die meisten hat Luxemburg mit 12.290, so der Mobilitätsclub.
"Besser als Österreich liegt beispielsweise die Niederlande, wo dank eines dichten Netzes an Radwegen die Bevölkerung viele Alltagswege mit dem Fahrrad gefahren werden können. Bei der Verbesserung der Rad-Infrastruktur hat Österreich noch sehr großen Aufholbedarf. Das Potenzial, kürzere Autofahrten auf das Fahrrad zu verlagern, ist in Österreich groß. Vier von zehn Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer", sagte VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Er sieht vor allem die Bundesländer sowie die künftige Bundesregierung gefordert, die Infrastruktur für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer zu verbessern.
VCÖ: Verbindungen zwischen Stadt und Umland ausbauen
Beim Schienenverkehr braucht Österreich laut VCÖ besonders bei den Verbindungen zwischen Stadt und Umland Fortschritte. Neben dem Ausbau des S-Bahn-Netzes seien auch Verbindungen mit Straßenbahnen wichtig, die ins Umland größerer Städte gehen. (APA)