Bis zu drei Werke vor dem Aus

Europas größter Autobauer in der Krise: Bei Volkswagen wackeln bis zu 30.000 Jobs

Volkswagen steckt in der Krise. Bis zu drei Werke stehen offenbar vor dem Aus.
© dpa/Frankenberg

Der deutsche Automobilkonzern plant laut Medien einen massiven Stellenabbau. Chinesische Zulieferer drängen nach Österreich.

Wolfsburg – Der angeschlagene Volkswagen-Konzern könnte bis zu 30.000 Stellen von insgesamt 130.000 in Deutschland streichen, wie das Manager Magazin berichtet. Demnach stehen bis zu drei Werke vor dem Aus.

Eine VW-Sprecherin sagte dazu: „Klar ist: Volkswagen muss an seinen deutschen Standorten seine Kosten reduzieren.“ Nur so könne die Marke ausreichend Geld für Zukunftsinvestitionen verdienen. „Wie wir gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung dieses Ziel erreichen, ist Teil der anstehenden Gespräche“, sagte sie. Die genannte Zahl könne VW nicht bestätigen.

„Diese Zahl entbehrt jeglicher Grundlage und ist einfach nur Schwachsinn“, befand der Gesamtbetriebsrat.

Autoindustrie in der Krise

Europas größter Autobauer hat in der Kernmarke VW Pkw mit hohen Kosten zu kämpfen. Der Konzern hat die seit Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung mit den Gewerkschaften in Deutschland aufgekündigt. Dagegen gibt es erbitterten Widerstand von Betriebsrat und Gewerkschaft IG Metall.

Doch nicht nur VW, die gesamte Autoindustrie in Deutschland steckt in der Krise. Vor allem der Absatz für Elektroautos ist eingebrochen. Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck stellt deswegen neue Fördermaßnahmen für E-Autos in Aussicht. „Ich fühle mich schon in einer Verpflichtung zu sehen, dass der Markt jetzt wieder anzieht“, sagt der Grünen-Politiker am Freitag bei einem Besuch des VW-Werks in Emden. Er ruft Volkswagen dazu auf, von Werksschließungen abzusehen. „Die Standorte sollten erhalten bleiben.“ Für nächsten Montag lädt Habeck zu einem „Autogipfel“ ein.

Gespräche um EU-Zölle

Die deutsche Automobilindustrie hat die Entwicklung von billigen E-Auto-Modellen verschlafen. Zugleich sind neue Wettbewerber wie Tesla und Hersteller aus China in den Markt gerollt.

Weil die EU-Kommission China unzulässige Subventionen für Elektroauto-Hersteller vorwirft, hat Brüssel kürzlich Strafzölle für aus China importierte E-Autos angekündigt. Nun wollen Chinas Handelsminister Wang Wentao und EU-Kommissar Valdis Dombrovskis den Streit in der Causa beilegen. Dies berichtet die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua nach einem Treffen in Brüssel. China und die EU führten demnach „umfassende, eingehende und konstruktive Gespräche“, bei denen beide Seiten „klar ihren politischen Willen zum Ausdruck brachten, ihre Differenzen durch Konsultationen zu lösen“.

Indes drängen chinesische Autozulieferer auf den europäischen Markt. So steigt der chinesische Konzern Luxshare Precision Industry beim Autozulieferer Leoni des oberösterreichischen Unternehmers Stefan Pierer ein. Auch Steyr Automotive von Siegfried Wolf holt Chinesen als strategische Partner an Bord. (dpa, APA, Reuters, sas)

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