Innenpolitik

Nicht immer treffen Parteien Geschmack ihrer Wähler

Themensetzung ist nicht immer leicht
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Nicht immer unterstützen die Wähler der Parteien deren Positionierung in zentralen Fragen. Das zeigt eine Auswertung des Wahlhilfe-Tools "iVote" von OGM. So befürworten die Wähler von SPÖ und Grünen in großer Zahl eine Messenger-Überwachung nach richterlicher Genehmigung. Auf der anderen Seite plädieren Unterstützer von ÖVP und Freiheitlichen für eine Beschränkung der Bodenversiegelung.

Konkret sind 58 Prozent der Wähler der ÖVP und 47 Prozent der Sympathisanten der Freiheitlichen für die Renaturierungsmaßnahmen. Was die Überwachung der Messengerdienste angeht, sind 63 Prozent der SPÖ-Unterstützer dafür und immerhin 48 Prozent jener der Grünen. Bei der Abflachung des Arbeitslosengelds gibt es eine 56-prozentige Zustimmung der SP-Wähler, von den Grünen sogar von 62 Prozent. Auch die Verschärfung von Regeln für den Familiennachzug findet bei den Wählern der Parteien links der Mitte durchaus gefallen. 61 Prozent der SP- und 48-Prozent der Grün-Wähler unterstützen diese Positionen.

Andere Themen finden im eigenen Wählerpotenzial dagegen fast hundertprozentige Zustimmung: bei der ÖVP sind das das Nein zu Erbschaftsteuern oder ungeregeltem Familiennachzug sowie ein klares Ja zu Sach- statt Geldleistungen oder zur Senkung der Lohnnebenkosten. In der SP-Wählerschaft werden die Forderungen nach Vermögenssteuern, Leerstandsabgabe und Mietobergrenzen am meisten unterstützt, bei den FPÖ-Wählern werden recht viele Themen von den eigenen Wählern deutlich mitgetragen, die Grünen kratzen mit mehreren ihrer Klima- und Energiethemen an der 100 Prozent-Zustimmung. Die Neos sind in einigen ihrer Top-Themenpräferenzen den ÖVP-Wählern sehr ähnlich, aber völlig anderer Meinung bei Föderalismus und Kammerwesen, Renaturierung und Bodenschutz sowie gemeinsamer EU-Armee.

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