Bereits 20 Tote: Hurrikan „Helene“ zieht Spur der Verwüstung durch USA
Atlanta/Tallahassee – Wirbelsturm "Helene" ist am Freitag in den Südosten der USA gezogen und forderte weitere Menschenleben. Allein im Bundesstaat Georgia gab es nach Angaben des Gouverneur Brian Kemp mindestens elf Tote. Zahlreiche Menschen seien noch unter eingestürzten und beschädigten Gebäuden eingeklemmt. In Florida und North Carolina forderte "Helene" weitere Menschenleben, wie US-Medien berichteten. Der Sender CNN berichtete von insgesamt 23 Toten, die "Washington Post" schrieb von 19.
Rund drei Millionen Menschen waren am Freitag ohne Strom, Häuser wurden zerstört und ganze Ortschaften überschwemmt. "Helene" traf am Donnerstagabend (Ortszeit) als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie in Florida auf Land, schwächte sich mittlerweile zum Tropensturm ab und zieht weiter Richtung Norden über die Appalachen. "Helene" werde weiterhin "lebensbedrohliche" und "extreme" Regenfälle sowie Überschwemmungen bringen, so der Wetterdienst. Auch mit Tornados müsse gerechnet werden.
Viele Opfer wurden durch umgestürzte Bäume getötet oder verletzt, andere kamen in ihren Autos ums Leben. In Florida ertrank dem Sender CNN zufolge eine Frau in ihrem Haus. In North Carolina warnten die Behörden davor, dass ein Damm brechen könne und forderten, Anrainerinnen und Anrainer auf, sich in Sicherheit zu bringen. Der Katastrophenschutz warnte vor Erdrutschen und Schlammlawinen infolge des heftigen Regens. Zahlreiche Straßen wurden unterspült und sind in den betroffenen Regionen gesperrt.
"Helene" war am späten Donnerstagabend (Ortszeit) als "extrem gefährlicher Hurrikan" mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometern pro Stunde in der Region Big Bend im Norden Floridas auf Land getroffen. Es sei der stärkste Hurrikan, der je dort gewütet habe, meldeten US-Medien. Im weiteren Verlauf stufte die Behörde den Hurrikan auf einen Tropensturm herunter - mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde. Eine weitere Abschwächung wurde erwartet. Die US-Regierung von Präsident Joe Biden hatte für mehrere Bundesstaaten den Notstand ausgerufen.
In den vergangenen Tagen hatte "Helene" bereits auf Kuba zahlreiche Überschwemmungen und Stromausfälle ausgelöst. Heftige Überflutungen schnitten mehrere Ortschaften auf der Karibikinsel von der Außenwelt ab.
"Helene" dürfte bei vielen Menschen in Florida düstere Erinnerungen wecken. Vor zwei Jahren richtete Hurrikan "Ian" dort gewaltige Schäden an, mehr als 100 Menschen kamen ums Leben. Damals zog das Zentrum des Sturms über dicht besiedeltes Gebiet im Südwesten des Bundesstaats und fegte mit Windgeschwindigkeiten von rund 240 Kilometern pro Stunde über Küstenstädte hinweg.
Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht laut Experten die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Die Hurrikansaison beginnt im Atlantik am 1. Juni und dauert bis zum 30. November. (TT.com, APA/dpa)