Cupras Formentor liebt flotte Kurven
Als erstes eigenständiges Cupra-Modell begründete der Formentor die beeindruckende Erfolgsgeschichte der spanischen Volkswagen-Marke. Multimedia und Motoren wurden nun erneuert, die Optik geschärft.
Cupra nannten sich einst Seats kultige Sportversionen. 2018 wurde die Sportabteilung der Spanier zur eigenen Marke, deren Erfolg für Überraschung sorgte. Der endgültige Durchbruch kam für die Dynamiker aus Barcelona jedoch mit dem ersten eigenständigen Modell – dem Formentor.
Der betont sportlich gezeichnete 4,45-Meter-Crossover zog von Anfang an die Blicke auf sich. Betörende Kurven in Verbindung mit scharfen Konturen erzeugen über die gesamte Karosserie eine athletische Spannung.
Für viele ein leistbarer Traumwagen ohne technische Risiken. Damit sich an dieser Einschätzung nichts ändert, wurde der Formentor nun gründlich überarbeitet. Dazu gehörte ein Facelift im wahrsten Sinne des Wortes, da der Spanier nun das neue Familiengesicht eben vorgestellter Modelle, wie Terramar oder Tavascan trägt. Gesamtauftritt mitsamt serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfern im Rückspiegel des Vordermannes: noch grimmiger. Hinten strahlt nun ein durchgängiges Lichtband mit beleuchtetem Cupra-Logo.
Cool, aber die Überarbeitung des Innenraums wird den meisten Piloten wohl mehr Freude bereiten. Hier hat sich viel getan. Hervorzuheben ist der neue 12,9-Zoll-Multimediaschirm neben den digitalen Armaturen, welcher nun alle Erwartungen an so ein Bedienelement erfüllt.
Schnell, klar und wie ein Smartphone-Display individuell anordenbar macht es die Bedienung zum Kinderspiel. Dazu sind nun die Berührungsflächen unterhalb des Displays ebenfalls beleuchtet.
Top: Apple-Carplay verbindet sich kabellos, dazu ruht das Handy in einer induktiven Ladeschale, die das Smartphone mit 15 Watt lädt.
Apropos Freude: Das Sennheiser-Soundsystem ist den Aufpreis von 599,68 Euro wert. Es klingt mit insgesamt elf Lautsprechern auch bei höherer Lautstärke herrlich klar. Wer will, kann es über Equalizer und 390 Watt-Subwoofer auch richtig bassig angehen.
Obwohl die Musik des Formentor ja eigentlich auf der Straße spielt. An Fahrwerk und Lenkung hat Cupra glücklicherweise nichts verändert.
Und so liebt der Cupra weiter Kurvengeschlängel, dem er sich mit straffem Fahrwerk und präziser Lenkung freudvoll hingibt. Die Wendigkeit und Agilität machen richtig Spaß und sind auch im Stadtverkehr bei niedrigeren Geschwindigkeiten zu erleben. Der Formentor kann aber auch anders: Schon wegen seiner ausgezeichneten Sportsitze zeigte er sich als exzellenter Reisewagen. Ebenso ein Ergebnis einer gekonnten Fahrwerksabstimmung: Straff genug, um auch bei höheren Geschwindigkeiten und engeren Autobahnkurven ruhig zu bleiben, aber mit einem Restkomfort, der auf der Autobahn erfreut. Zumal sich auch die Assistenzsysteme auf höchstem Niveau zeigen und sich beispielsweise innerhalb von Autobahnbaustellen nicht irritieren lassen.
Der Testverbrauch von gerade 6,4 Litern Super war dabei Verdienst des neuen Vierzylinder-150-PS-Mildhybrids, dem man über das anwählbare Cupra-Fahrprofil Temperament einhauchen kann. Es handelt sich um ein feines Aggregat, das Seat bei höheren Drehzahlen auch klangmäßig etwas in Szene gesetzt hat. Absolut fehlerfrei arbeitet das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Es lässt sich per Schaltwippen am Lenkrad per Klick dirigieren und passt so bestens zu einem fahraktiven Cupra.
So scheint der Erfolg des Formentor ab 32.499 Euro – inkl. fünf Jahre Garantie – weiter garantiert. Der Einstieg in den e-TSI beginnt bei 41.574 Euro, unser Exemplar in Top-Ausstattung und Extras kam auf 47.579 Euro.