Mohamed Al Fayed soll auch Prinzessin Diana sexuell belästigt haben
„In der ägyptischen Tradition kommt der Vater zuerst“: Mit diesen Worten habe Mohamed Al Fayed, Prinzessin Diana zum Sex mit ihm aufgefordert. Das behauptet Dianas früherer Butler Paul Burell. Mehr als 40 Frauen werfen Al Fayed vor, von ihm missbraucht oder vergewaltigt worden zu sein.
London – Wie die britische Boulevardzeitung The Sun berichtet, sind die zahlreichen schweren Vorwürfe gegen Mohamed Al-Fayed, den ehemaligen Eigentümer des Londoner Luxuskaufhauses Harrods, um ein weiteres unglaubliches Detail reicher: Demnach soll Al Fayed auch die spätere Freundin seines Sohnes Dodi, Prinzessin Diana, massiv belästigt haben. Das erzählte ihr früherer Butler Paul Burrell der Boulevardzeitung.
„Der Vater kommt immer zuerst dran“
Burrell zufolge soll Mohamed Al-Fayed der einstigen Prinzessin von Wales Diana einen abscheulichen Vorschlag gemacht haben: „Ich möchte, dass du meinen Sohn heiratest. Denn nach ägyptischer Tradition kommt der Vater immer zuerst dran“, soll Al-Fayed 1995 zu Diana gesagt haben. Außerdem behauptete er: „Ich werde mit dir schlafen.“ Burrell beschreibt, wie dieser Versuch, Diana zu überrumpeln und einzuschüchtern, sie schockierte und angeekelt zurückließ.
Diana nannte ihn einen „Widerling“
Schon seit den späten Achtzigerjahren habe der Milliardär versucht, Diana in seine Einflusssphäre zu bringen. Sie war damals mit Prinz Charles verheiratet und lernte Al Fayed 1986 bei einem vom Londoner Luxuskaufhaus Harrods gesponserten Polospiel kennen. Al Fayed, Besitzer von Harrods, soll Diana regelmäßig Geschenke gemacht und sie in seine Villa und Geschäfte gelockt haben. Ein „Widerling“ sei er laut Diana gewesen, so schildert es Burrell. „Er legt dauernd seine Hände auf mich“, soll Diana zu ihrem Butler demnach gesagt haben.
Vorwürfe wurden zu Lebzeiten ignoriert
Wie die TT vor Kurzem berichtete, hat die britische Staatsanwaltschaft eingeräumt, bereits vor Jahren erhobenen Vorwürfen der sexuellen Gewalt gegen den ägyptischen Unternehmer Mohamed Al-Fayed nicht nachgegangen zu sein. In den Jahren 2009 und 2015 habe die Staatsanwaltschaft entschieden, diese Anschuldigungen gegen den ehemaligen Chef des Londoner Luxuskaufhauses Harrods nicht weiter zu untersuchen, sagte ein Sprecher der Ermittlungsbehörde CPS.
Das Raubtier von Harrods
Zahlreiche Vorwürfe der Vergewaltigung und anderer sexueller Gewalt gegen den im vergangenen Jahr im Alter von 94 Jahren verstorbenen Unternehmer schlagen seit Ende September in Großbritannien hohe Wellen. Der Sender BBC hatte eine Dokumentation mit dem Titel „Al Fayed: Predator at Harrods“ (Das Raubtier bei Harrods) ausgestrahlt. Darin sagten fünf ehemalige Harrods-Angestellte aus, sie seien von dem Unternehmer vergewaltigt worden. Fünf weitere berichteten von Vergewaltigungsversuchen, 13 weitere wurden nach eigenen Angaben von ihrem Chef sexuell belästigt.
Ein Anwaltsteam gab vor rund einer Woche Zivilklagen von 37 Frauen aus aller Welt gegen Harrods sowie das Nobelhotel Ritz in Paris bekannt, das ebenfalls im Besitz von Al-Fayed war. Sie werfen den Unternehmen vor, sie nicht vor den Gewaltakten des Eigentümers geschützt zu haben. Der Anwalt Dean Armstrong bezeichnete Al-Fayed als „Monster“, das von einem „System“ gedeckt worden sei.
In kürzester Zeit gingen dann 150 Meldungen zum Fall Al-Fayed ein. Dabei handle es sich um „Überlebende sowie Personen, die Beweise“ gegen Al-Fayed hätten. Der CPS-Sprecher sagte, dass die Polizei seiner Behörde in den Jahren 2009 und 2015 Informationen zu den Gewaltvorwürfen gegen den Unternehmer vorgelegt habe. Diese Informationen seien von der Strafverfolgungsbehörde auch „aufmerksam“ geprüft worden. Doch sei der CPS damals zu dem Schluss gelangt, dass sie für die Aufnahme von Ermittlungen nicht reichen würden, sagte der Sprecher. Voraussetzung dafür sei, dass „eine realistische Perspektive der Verurteilung existiert“. Diese habe die Behörde nicht gesehen.
Heutiger Premierminister will nichts von Vorwürfen gewusst haben
Nach BBC-Informationen hatte eine damals 15-Jährige 2008 Al-Fayed einen sexuellen Angriff bei Harrods vorgeworfen – den dieser bestritt. 2013 beschuldigte eine Frau ihn der Vergewaltigung. Leiter des CPS war von 2008 bis 2013 der heutige britische Premierminister Keir Starmer. Ein Sprecher des Regierungschefs erklärte, dass Starmer in seiner damaligen Funktion nicht mit den Vorwürfen befasst gewesen sei und diese ihm auch „nicht zur Kenntnis gebracht“ worden seien wurden. (APA, TT)