Gründe für Unfruchtbarkeit

Dänische Studie zeigt: Feinstaub mindert männliche Zeugungsfähigkeit

Weltweit sind 50 bis 80 Millionen Menschen von Unfruchtbarkeit betroffen.
© imago/epd

Weltweit ist jede siebte Partnerschaft mit Kinderwunsch von Infertilität, also dem Unvermögen, Kinder zu bekommen, betroffen. Als Ursachen werden zahlreiche Faktoren diskutiert. Dänische Wissenschafter haben jetzt mögliche geschlechtsspezifische Gründe gefunden.

Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie fassten dänische Wissenschafter zwei Umweltfaktoren ins Auge, welche bisher in diesem Zusammenhang selten genannt wurden: Feinstaub- und Lärmbelastung in der Wohnumgebung.

Ergebnisse deuten auf eine unterschiedliche Bedeutung der beiden Risikofaktoren für Männer und Frauen hin. So dürfte mehrjährige Feinstaubbelastung die männliche Fertilität beeinträchtigen, für Frauen war diese hingegen ohne eindeutigen Effekt. Dafür zeigten sich Auswirkungen der längerfristigen Lärmbelastung. Ein um 10,2 Dezibel lauterer Verkehrslärm am Wohnort führe zu einem um 14 Prozent erhöhten Risiko für Unfruchtbarkeit bei Frauen. Das war aber nur in der Altersgruppe über 35 Jahren bemerkbar. Es zeigte sich keine solche Assoziation bei Männern insgesamt, zu einem geringen Ausmaß allerdings bei den Älteren (37 bis 45 Jahre).

Mehr Daten zu dieser Thematik, die eine solchen Zusammenhang erhärten würden, „könnten Entscheidungsträgern dabei helfen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen und entsprechende Prioritäten zu setzen, um die breite Bevölkerung vor diesen Belastungen zu schützen“, zogen die Wissenschafter als Fazit.

Für die Studie werteten sie Daten von 526.056 Männern und von 377.850 Frauen im Alter zwischen 30 und 45 Jahren und mit weniger als zwei Kindern in Partnerschaften zwischen den Jahren 2000 und 2017 aus. Der Wohnort wurde jeweils mit der lokalen Feinstaubbelastung und mit den lokalen Lärmpegeln in die Analyse einbezogen. (APA, TT)

Verwandte Themen