Verdächtiger festgenommen

Anschlag mit Schusswaffen auf Israels Botschaft in Berlin geplant

Ein Libyer wollte offenbar ein Attentat auf die israelische Vertretung verüben.
© IMAGO/Michael Gstettenbauer

Der Libyer Omar. A wird vorgeworfen, IS-Anhänger zu sein. Der Verdächtige wurde am Samstag festgenommen.

Berlin – Ein mutmaßlicher IS-Unterstützer hat in Deutschland einen Anschlag mit Schusswaffen auf die israelische Botschaft in Berlin geplant. Dem Libyer Omar A. werde vorgeworfen, Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zu sein, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Er habe spätestens seit Oktober 2024 beabsichtigt, „einen öffentlichkeitswirksamen Anschlag mit Schusswaffen auf die israelische Botschaft in Berlin“ zu verüben.“

Zur Planung des Vorhabens tauschte sich der Beschuldigte in einem Messenger-Chat mit einem Mitglied des IS aus, wurde mitgeteilt. Der Beschuldigte werde noch heute dem Ermittlungsrichter des deutschen Bundesgerichtshofs vorgeführt, der dann über eine Untersuchungshaft entscheiden werde. Der Libyer war am Samstagabend in Brandenburg festgenommen worden. Seine Wohnung sowie eine weitere Wohnung einer nicht tatverdächtigen Person wurden durchsucht.Polizei verhindert offenbar Anschlag auf israelische Botschaft in Berlin

📽️ Video | Polizei verhindert Anschlag auf israelische Botschaft in Berlin

Nach der Festnahme warnte Justizminister Marco Buschmann vor einer „sehr ernsten“ islamistischen Terrorgefahr in Deutschland. „Israelische Einrichtungen stehen besonders häufig im Visier der Terroristen“, sagte er der dpa. „Der Schutz israelischer Einrichtungen in Deutschland ist besonders wichtig in diesen Zeiten, in denen fanatischer Israelhass und Antisemitismus weltweit Zulauf haben – und der islamistische Terrorismus immer neue Anhänger findet.“ Man werde weiterhin „alles daran setzen, dass die gefährlichen Pläne der Israelhasser und Antisemiten nicht aufgehen“.

Nach Bild-Informationen waren die deutschen Behörden dem Mann durch einen konkreten Hinweis ausländischer Nachrichtendienste auf die Spur gekommen. Es habe Hinweise gegeben, dass der Tatverdächtige nach dem Anschlag zu einem Verwandten flüchten und sich danach ins Ausland absetzen wollte. Dieser Verwandte gelte derzeit nicht als Beschuldigter, sondern als Zeuge.

Israels Botschafter Ron Prosor dankte den deutschen Sicherheitsbehörden, „dass sie die Sicherheit unserer Botschaft gewährleisten“. „Der muslimische Antisemitismus beschränkt sich nicht auf hasserfüllte Rhetorik, sondern fördert den weltweiten Terrorismus“, teilte Prosor mit. „Die Mitarbeiter der israelischen Botschaft sind besonders gefährdet, weil sie an vorderster Front der Diplomatie stehen.“

Innenministerin Nancy Faeser bezeichnete den Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen als „lebenswichtig“. Dieser habe „höchste Bedeutung für uns“, teilte die SPD-Politikerin mit. Faeser würdigte zudem den Einsatz der Ermittlungsbehörden. (APA/dpa)

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