Armut in Österreich ist weiblich
Besonders betroffen sind Alleinerzieherinnen und Pensionistinnen
Eine ältere Dame betritt die Sozialberatung der Caritas. Zum ersten Mal in ihrem Leben braucht sie Hilfe. Aufgrund starker Schmerzen musste sie sich einer Notfall-Zahnbehandlung unterziehen. Sie weiß nicht, wie sie die hohen Zahnarztkosten nun bezahlen soll. Aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten sowie einiger Strom- und Betriebskostennachzahlungen hat sie ihre letzten finanziellen Polster aufgebraucht.
Dieses Beispiel ist eines von vielen, mit denen die Sozialberatung der Caritas in der Diözese Innsbruck täglich konfrontiert wird. Die Nachfrage nach Hilfe steigt – besonders bei Frauen. In Österreich waren im vergangenen Jahr 35 Prozent mehr Frauen als Männer von absoluter Armut betroffen, insgesamt 143.000 Menschen. Besonders gefährdet sind Alleinerzieherinnen: 2023 waren 41 Prozent von ihnen armutsgefährdet. Auch Kinder sind häufig betroffen: 88.000 Kinder lebten 2023 in extremer Armut – mehr als doppelt so viele wie 2022. Diese Situation beeinträchtigt ihren Alltag und senkt ihre Bildungschancen, was das Risiko erhöht, später selbst in Armut zu geraten.
Unbezahlte Care-Arbeit
Die Ursachen sind vielfältig: Frauen leisten den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit, arbeiten häufiger in Teilzeit und haben dadurch geringere berufliche Aufstiegschancen und geringere Pensionen. Der Mangel an Betreuungsangeboten, der erschwerte Arbeitsmarktzugang, niedrige Löhne in frauendominierten Berufen und Arbeitsbedingungen, die Care- und Erwerbsarbeit schwer vereinbar machen, verschärfen die Situation. Strukturen – wie tief verwurzelte Rollenbilder – behindern Fortschritte in Richtung Gleichberechtigung – eine Grundvoraussetzung, um geschlechtsspezifische Armut zu überwinden.
Diese Ungerechtigkeit wollen wir als Caritas nicht hinnehmen. Daher unterstützen wir Menschen in Not und setzen uns langfristig für eine gerechte Gesellschaft ohne Armut ein. Ihre Spende hilft armutsbetroffenen Menschen, indem sie etwa einer Alleinerzieherin und ihren Kindern das Nötigste zum Leben gibt, einer Mindestpensionistin ermöglicht, ihre Energierechnung zu bezahlen, oder Kinder aus armutsbetroffenen Familien beim Lernen unterstützt.
Spendenbeispiele
„Jause im Lerncafé“ – Mit 20 Euro ermöglichen Sie Kindern eine gesunde Jause in unseren Lerncafés und unterstützen Bildungsprojekte für Kinder.
„Ein Schlafsack“ – Mit 50 Euro schenken Sie einen Schlafsack, spenden Wärme in kalten Nächten auf der Straße und unterstützen Wohnungslosenprojekte.
„Ein voller Einkaufswagen“ – Mit 100 Euro finanzieren Sie einen Wocheneinkauf für eine Alleinerzieherin mit zwei Kindern und füllen einen Kühlschrank.
Spendenmöglichkeit:
Raiffeisen Landesbank Tirol
IBAN: AT79 3600 0000 0067 0950
Kennwort: Armut in Österreich
oder unter www.caritas-tirol.at