Genug an der Uhr gedreht: Über 60 EU-Abgeordnete fordern Ende der Zeitumstellung
Mit einem von über 60 MandatarInnen aus verschiedenen EU-Ländern an Kommisionspräsidentin Ursula von der Leyen unterzeichneten Brief wird das Thema Zeitumstellung in Brüssel wieder aufs Tableau gebracht. Für die aktuelle Ratspräsidentschaft hat das Thema aber keine große Relevanz.
Brüssel – Abgeordnete des Europäischen Parlaments fordern EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einem Brief auf, die Abschaffung der Zeitumstellung voranzubringen. Das derzeitige System sei veraltet, heißt es in dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Abschaffung der Zeitumstellung stehe auch im Einklang mit der Verpflichtung der EU zur Vereinfachung, Verringerung unnötiger Belastungen für die Bürger und Erleichterung des täglichen Lebens in der Union.
Zuvor hatte die Bild darüber berichtet. Über 60 Abgeordnete aus verschiedenen Ländern und Fraktionen unterschrieben den Brief. Sie fordern die Kommission auf, sich dem Thema zeitnah zu widmen.
Thema liegt seit Jahren auf Eis
Die EU-Kommission befragte im Jahr 2018 Europas Bürger. Mit 84 Prozent sprach sich die klare Mehrheit in der nicht repräsentativen Untersuchung gegen die Umstellung aus. Daraufhin verkündete der damalige Kommissionschef Jean-Claude Juncker noch im selben Jahr deren Ende. Allerdings: Bevor das Ende tatsächlich besiegelt werden kann, müssen sich die EU-Länder darauf einigen, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit wollen.
Weil es dazu keine Einigung gibt, liegt das Thema seit Jahren auf Eis. Auch die aktuelle ungarische EU-Ratspräsidentschaft wird das Thema nicht vorantreiben, wie sie auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.