Er produzierte Michael Jackson und Sinatra: Musiklegende Quincy Jones ist tot
Der Musiker, Komponist und Produzent verstarb am Sonntag im Alter von 91 Jahren. Jones galt als Mastermind hinter dem Erfolg von Michael Jackson und vielen anderen.
Los Angeles – Ob Michael Jackson, George Benson, Frank Sinatra, Ray Charles, Louis Armstrong, Stevie Wonder, Aretha Franklin, Miles Davis, Billie Holiday, Peggy Lee oder Ella Fitzgerald: Sie alle haben mit Quincy Jones zusammengearbeitet. Der Musik-Mogul, der zu den bedeutendsten Produzenten der Branchengeschichte gehört, ist laut seinem Sprecher am Sonntag im Alter von 91 Jahren verstorben.
Der 1933 in Chicago geborene Jones hat eine Band angeführt, ist als Solo-Künstler und Nebenmann aufgetreten, hat Songs geschrieben, produziert und arrangiert, hat ein Plattenlabel geleitet, Filmmusik komponiert, Bücher geschrieben, Spielfilme auf die Leinwand gebracht und TV-Serien mitentwickelt. Mit am bekanntesten ist Jones für eines der berühmtesten Alben der Pop-Geschichte: Michael Jacksons „Thriller“ von 1982, das Jones produzierte. Das Album ist mit zertifizierten 104 Millionen verkauften Einheiten das meistverkaufte aller Zeiten.
Zentrale Figur in Karriere zahlreicher Stars
Mit den Jackson-Alben „Off The Wall“ (1979), „Thriller“ und „Bad“ (1987) hatte Jones den Gipfel des Popmusikgeschäfts erreicht. Zudem feierte er Erfolge in anderen Branchen: Soundtrack zu „Die Farbe Lila“ von Steven Spielberg, Produzent der TV-Sitcom „Der Prinz von Bel Air“, Herausgeber der Musikzeitschriften „Vibe“ und „Spin“. Unter der karitativen Arbeit blieb vor allem die Benefiz-Single „We Are the World“ mit Jackson und Lionel Richie in Erinnerung. Teils wirkte Jones wie eine Art inoffizieller Kulturbotschafter der USA.
80 Mal wurde Jones für einen Grammy nominiert. 28 Mal hat er die Trophäe gewonnen. Am 17. November hätte er einen Ehren-Oscar im Rahmen der Governors-Awards-Gala in Los Angeles entgegennehmen dürfen.
Am Ende gab es scheinbar fast nichts, was Jones im US-Entertainment nicht gemacht oder erlebt hatte – und darüber redete er auch gern. Er packte in Interviews Anekdoten zu den Beatles, Prince, David Bowie und Rapper Tupac Shakur aus, aber auch zu Malcolm X, Elon Musk, Truman Capote, Buzz Aldrin und zu seinen zahlreichen Affären.
Bei all diesen Begegnungen und Errungenschaften sei es „schwer zu glauben, dass sie alle die Erfahrungen eines einzigen Mannes sind“, schrieb das Magazin „GQ“ nach einem Interview. Jones erzählte später, seine Töchter hätten ihm gesagt, er solle in Interviews nicht mehr so viel ausplaudern. Dreimal war Jones verheiratet und hat sieben Kinder mit fünf Frauen. „Ich war in meinem Leben noch nie einsam und mir war noch nie langweilig.“ (APA)