Harris vor Kultfilm-Kulisse siegessicher, Trump fantasiert über Käfigkämpfe gegen Migranten
Bei großen Wahlkampf-Abschlüssen im „Swing State“ Pennsylvania, versuchten Kamala Harris und Donald Trump noch einmal eindringlich Wähler zu mobilisieren. Beide auf ihre Art.
Philadelphia, Pittsburgh – Donald Trump hat bei seinem letzten Wahlkampfauftritt im wichtigen "Swing State" Pennsylvania über blutige Käfigkämpfe gegen Migranten fantasiert. Seinem Publikum in Pittsburgh sagte Trump, dass die US-amerikanische Mixed-Martial-Arts-Organisation UFC eine Liga gründen solle, bei der sich professionelle Kämpfer mit Migranten prügeln sollten.
"Am Ende möchte ich, dass die Migranten gegen die Champions antreten. Und ich denke, die Migranten könnten tatsächlich gewinnen – so fies sind einige dieser Typen", sagte Trump. Wenig später versicherte er der von ihm aufpeitschten Menge, dass von Migranten begangene Schwerverbrechen bei einem Wahlsieg seiner Republikaner künftig hart bestraft würden. "Ich fordere hiermit die Todesstrafe für jeden Migranten, der einen amerikanischen Bürger oder einen Polizisten tötet", sagte der 78-Jährige unter dem Jubel zahlreicher Anhänger.
Trump hat die Beschränkung der illegalen Einwanderung zu einem seiner zentralen Themen im Wahlkampf gemacht, Migranten immer wieder als Feinde Amerikas dargestellt und mit Falschbehauptungen gezielt Stimmung gegen Ausländer gemacht.
Trump überzieht Harris mit Beleidigungen
Mit Nachdruck wandte sich Trump in einer weiteren Rede in der Stadt Reading an die knapp 13 Millionen Einwohner des wohl wichtigsten Swing States. „Wenn wir in Pennsylvania gewinnen, gewinnen wir alles“, rief er seinen Anhängern zu. Er habe vier Jahre auf diesen Moment gewartet, sagte der Republikaner weiter. „Amerika, der 5. November 2024 wird der Tag der Befreiung sein.“
Seine Rivalin Harris überzog er mit Beleidigungen. „Sie ist eine linksradikale Verrückte“, sagte Trump etwa. Zudem bezeichnete er sie als „eine Person mit sehr niedrigem IQ“.
In einer Show mit zahlreichen Stargästen an ikonischem Ort hat sich US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris zum Abschluss ihres Wahlkampfs siegessicher gezeigt. Vor den Stufen des Philadelphia Museum of Art im "Swing State" Pennsylvania, der Kulisse aus dem Kultfilm "Rocky" über den Aufstieg eines Boxers, hielt Harris ihre Abschlussrede.
"Es ist schön, wieder in der Stadt der brüderlichen Liebe zu sein, wo das Fundament unserer Demokratie geschmiedet wurde, und hier an diesen berühmten Stufen, einer Hommage an diejenigen, die als Außenseiter beginnen und sich zum Sieg hocharbeiten", sagte Harris. Die demokratische Vizepräsidentin wiederholte ihr Versprechen, eine Präsidentin für alle Amerikanerinnen und Amerikaner zu sein.
Die minuziös choreografierte Veranstaltung mit Gästen wie Starmusikerin Lady Gaga, die ebenfalls appellierte, Harris zu wählen, und TV-Ikone Oprah Winfrey erinnerte an große amerikanische Fernsehmomente wie die Oscar- und Grammy-Verleihungen oder die Halbzeitshow des Super Bowl. Zehntausende enthusiastische Zuschauer jubelten Harris zu.
Oprah Winfrey: „Wir stimmen für Heilung statt Hass“
Die bekannte US-Talkmasterin Oprah Winfrey hat eindringlich zur Wahl der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris aufgerufen. "All die Angst und die Furcht, die ihr fühlt: Ihr fühlt sie, weil ihr die Gefahr spürt, und ihr ändert das mit eurer Stimme", sagte die 70-Jährige auf Harris' Abschlusskundgebung in Philadelphia, der größten Stadt im besonders umkämpften Bundesstaat Pennsylvania. "Wir stimmen für Heilung statt Hass."
Die Entscheidung, nicht zu wählen, sei definitiv eine Entscheidung dafür, anderen Menschen die Kontrolle über die eigene Zukunft zu überlassen, sagte Winfrey. "Jede einzelne Stimme, jeder wird eine Rolle spielen."
Vance bezeichnet Harris als „Müll“
Der republikanische Kandidat für das Amt des US-Vizepräsidenten, JD Vance, hat seinen Wahlkampf mit einer Beleidigung der Trump-Kontrahentin Kamala Harris beendet. "Wir werden den Müll in Washington D.C. rausbringen, und der Müll heißt Kamala Harris", sagte Vance bei einem Auftritt im Bundesstaat New Hampshire.
Seit dem Auftritt eines Comedians bei einem Wahlkampf-Event des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump im New Yorker Madison Square Garden hält sich "Müll"-Rhetorik hartnäckig im US-Wahlkampf. Der Komiker hatte die zu den USA gehörende Karibikinsel Puerto Rico als im Ozean schwimmende Insel aus Müll bezeichnet – und damit Empörung ausgelöst. (TT.com, APA/dpa)
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