Eruption auf Insel Flores

Vulkanausbruch in Indonesien: Glühender Hagel auf Orte, Tausende evakuiert

Der Lewotobi Laki-Laki ist indes weiterhin aktiv und spuckt Aschesäulen in den Himmel.
© ARNOLD WELIANTO

Flores – Nach dem Ausbruch des Vulkans Lewotobi Laki-Laki auf der indonesischen Insel Flores sind Tausende Menschen aus der Gefahrenzone evakuiert worden. Die Regierung forderte die Einsatzteams auf, schnellstmöglich alle Bewohner, die in Risikogebieten rund um den Feuerberg leben, in Sicherheit zu bringen. Die Rettung von Menschenleben habe oberste Priorität, hieß es. Die zunächst mit zehn angegebene Zahl der Todesopfer wurde vom Katastrophenschutz mittlerweile auf neun revidiert.

Ein geborgenes Opfer habe überlebt, schwebe aber in Lebensgefahr. Der Zeitung "Kompas" zufolge dauerte die Suche nach möglichen weiteren Opfern an. Der Vulkan hatte in der Nacht auf Montag plötzlich Asche und glühendes Gestein kilometerweit geschleudert.

Glühender Hagel

Das Gestein, das wie glühender Hagel auf sieben umliegende Ortschaften fiel, hatte schwere Schäden verursacht und Feuer ausgelöst. Viele Menschen waren beim Einsturz ihrer brennenden Häuser unter den Trümmern begraben worden. Dutzende wurden verletzt. Die gesamte Umgebung war von einer dicken Ascheschicht bedeckt. Laut Katastrophenschutz sind mehr als 10.000 Anrainer betroffen.

Mehrere Menschen wurden beim Einsturz ihrer brennenden Häuser unter den Trümmern begraben. Neun Todesopfer sind zu beklagen.
© IMAGO/PUSPEN TNI

Derweil versuchten die Behörden, dringend benötigte Nothilfe zu den Menschen zu bringen. Die Regierung entsandte Helfer, medizinisches Material, Lebensmittel und andere wichtige Güter in die am schlimmsten betroffenen Gebiete, wo aber unwegsames Gelände und Asche den Zugang erschwerten.

Rund 2400 Menschen wurden bereits in Evakuierungszentren in anderen Dörfern untergebracht. Viele waren in Panik aus ihren Häusern geflohen. Die meisten hatten nichts bei sich außer der Kleidung, die sie trugen.

Warnung vor Atemwegsproblemen

Der Lewotobi Laki-Laki ist indes weiterhin aktiv und spuckt Aschesäulen in den Himmel. Wegen der großen Gefahr forderten Beamte die Bewohner auf, eine Zone im Radius von sieben Kilometern um den Vulkan zu meiden und in den nahegelegenen Flüssen auf mögliche vulkanische Schlammlawinen zu achten. Die Regierung warnte auch vor Atemwegsproblemen durch Vulkanasche und riet zum Tragen von Masken.

Flores, eine der Kleinen Sundainseln, ist bei Touristen aus aller Welt beliebt. Der 1.584 Meter hohe Lewotobi Laki-Laki ist seit Ende 2023 wieder aktiv. Auch in den vergangenen Monaten hatte er mehrmals heiße Gase und Asche in die Luft gespuckt. Der weltgrößte Inselstaat Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. (APA/dpa)

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