Armut bedroht fast jede zweite Alleinerzieherin: Warum nicht alle nach Hilfe suchen
Die Krise ist für viele Frauen und Kinder immer noch deutlich spürbar, sagt Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb. Helfen kann man nicht nur mit Geld.
Innsbruck – Wenn der Kühlschrank kaputt wird, ist das schon eine Katastrophe. Ein neues Gerät kann sich die junge Mutter nicht leisten, sie lebt in Scheidung und kommt kaum über die Runden. Solche und ähnliche Beispiele gibt es genügend, das weiß niemand besser als die Tiroler Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb sowie Somi Jochum, Leiterin der Sozialberatung. 41 Prozent aller Alleinerzieherinnen in Österreich sind armutsgefährdet, diese Zahl lässt sich auch auf Tirol umlegen.
„Armut gibt es auch bei uns“, macht Rathgeb klar. Nachsatz: „Auch wenn es manche nicht wahrhaben wollen.“ Zurzeit läuft die Inlandssammelaktion der Caritas. Das Geld fließt auch in die Sozialberatung, die Menschen in Not weiterhilft. „Wir erklären den Menschen, wo sie Beihilfen oder finanzielle Unterstützung bekommen und helfen bei der Beantragung“, erklärt Jochum. Unter bestimmten Umständen werden auch Kosten übernommen – zum Beispiel für einen neuen Kühlschrank.
Um Hilfe zu bekommen, müssen die Menschen aber erst einmal zur Beratung kommen, und das fällt nicht allen leicht, wissen Rathgeb und Jochum. „Viele schämen sich. Sie wollen nicht gesehen werden.“ In diesem Zusammenhang ist das Bewusstsein der Bevölkerung wichtig. Jochum: „Die Leute sollen sich informieren und die Augen offen halten, ob vielleicht jemand in ihrem Umkreis in Not sein könnte. Je genauer man selbst über Hilfsmöglichkeiten Bescheid weiß, desto besser kann man sich für diese Menschen einsetzen.“ Geldspenden sind wichtig, aber das Bewusstsein für die Armut im Land ebenfalls.
So kann man spenden
Konto. Raiffeisen Landesbank Tirol, IBAN: AT79 3600 0000 0067 0950, Kennwort: Armut in Österreich
QR-Code. Auf den Plakaten der Caritas den QR-Code scannen.
Telefon. 0512 7270