Entgeltliche Einschaltung

Auf Augenhöhe mit dem Publikum

Mit der Szene auf Du und Du: Othmar Peer mit der früheren FIL-Sportdirektorin Maria-Luise Rainer.
© Steffen Prössdorf

Othmar Peer weiß genau, wie man ein Publikum anspricht, informell auf der Höhe und rundum bei bester Laune hält. Seit 1982 Stimme des Rodel-Weltcups in Igls, griff der Sport-Moderator und ehemalige Rennrodler abseits der Eiskanäle auch bei Speichenspektakeln wie der Rad-Weltmeisterschaft 2018 oder dem Giro d‘Italia zum Mikro.

Seit über vier Jahrzehnten sorgt deine Stimme im Eiskanal für kompetentes Infotainment, welche Highlights sind dir besonders in Erinnerung geblieben?

Othmar Peer: „Allen voran die Heim-Weltmeisterschaften, wobei zwei Titelkämpfe für mich besonders speziell waren. Zum einen 1987, wo ich ursprünglich als Moderator vorgesehen war, mich aber für das WM-Aufgebot qualifizieren konnte. Der Sportreporter und späterer ORF-Intendant Robert Barth ist kurzfristig eingesprungen, das war damals schon eine coole Sache und dann natürlich der beeindruckende Doppelsieg von Wolfi Kindl, der 2017 alles überstrahlt hat.“

2027 wird in Igls neuerlich um WM-Medaillen gerodelt, ist das für dich noch ein Thema?

Peer: „Ja klar, in Igls stehe ich sehr gerne zur Verfügung, selbst wenn ich schon am Stock gehe, auf anderen Bahnen aber nicht mehr. Oberhof 2023 war meine letzte Rodel-WM als Moderator, zum einen altersbedingt, ich bin ja doch schon über 70, zum anderen aufgrund der langen Reisen. Ich habe Weltmeisterschaften über 20 Jahre mit sehr viel Freude moderiert, aber irgendwann ist es genug.“

Welcher Akteur hat den Rodelsport hierzulande aus deiner Sicht nachhaltig am stärksten beeinflusst?

Peer: „Auch wenn andere erfolgreicher waren, über den gesamten Zeitraum betrachtet sicherlich Markus Prock. Der hat den Rodelsport auch aufgrund seiner Persönlichkeit damals wie heute am stärksten geprägt, den kennt in Österreich wirklich jeder.“

David Gleischer im Kreisel während einer Fahrt beim Weltcup-Event 2023/24.
© EXPA

Mit der Mixed-Staffel ist ab dieser Saison ein neuer Bewerb im Programm, dafür gibt es den Sprint nicht mehr. Was hältst du davon?

Peer: „Das war der logische Schritt. Staffelbewerbe sind generell immer interessant und attraktiv, den Mixed Bewerben gehört ganz einfach die Zukunft. Natürlich ist es schade um den Sprint, aber meines Erachtens war das sogar die künstlichere Disziplin. Man hat sich damals Gedanken gemacht und ein spannendes Format aus der Taufe gehoben, jetzt gibt es etwas Neues und das ist gut so.“

Abschließend, der Rodelsport wird seit jeher von der Dauerrivalität zwischen Deutschland und Österreich belebt, schaffen es die heimischen Asse in Blickrichtung Olympische Spiele an den Lieblingsnachbarn vorbeizuziehen?

Peer:„Wir sind in allen Disziplinen sehr gut aufgestellt, wenn alle gesund bleiben, bin ich mir sicher, dass wir den Deutschen in Cortina d'Ampezzo zumindest auf Augenhöhe begegnen werden.“

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