Wenn es nicht so läuft, wie es soll: Tränen, Trost und Ärger beim Heim-Weltcup in Gurgl
Für Tirols Skirennläuferinnen lief der Heim-Weltcup in Gurgl nicht nach Wunsch. Keine der vier Lokalmatadorinnen schaffte es in den zweiten Durchgang. Die Ötztalerin Franziska Gritsch blieb hinter den eigenen Erwartungen und haderte: „So kann es nicht weitergehen.“
Gurgl - Die Sonne strahlte, die Piste war perfekt, es hätte so schön sein können. Doch nicht für alle lief der Heim-Weltcup in Gurgl nach Wunsch. Ausgerechnet Tirols Skirennläuferinnen hatten sich auf Tiroler Boden mehr erhofft: Die Ötztalerin Franziska Gritsch blieb mit 3,30 Sekunden hinter der Halbzeitführenden Mikaela Shiffrin und Rang 47 deutlich hinter den Erwartungen. „Das Training war richtig gut, heute habe ich mir aber wieder schwerer getan.“ Es brauche mehr Lockerheit, allerdings auch ein besseres Gefühl, haderte sie und meinte damit auch Abstimmungsprobleme nach dem Materialwechsel. Die Enttäuschung war ihr ins Gesicht geschrieben: „Vielleicht fahre ich gleich noch mal rauf mit der Gondel, um zu trainieren, weil so kann es nicht weitergehen.“
Auch die Zillertalerin Lisa Hörhager hatte sich mehr erhofft. Sie hatte nach starker zwölfter Zwischenzeit einen schweren Fehler und musste im Ziel Rang 54 hinnehmen. „Man muss das Positive sehen. Ich wäre schnell, ich weiß, dass der Schwung passt, weiß, dass das Setup passt. Ein Fehler kann passieren, wenn man angreift“, erklärte die 23-Jährige.
Trost gab es dann aber auch gleich im Ziel vom kleinen, feinen Fanclub rund um Mama Romana und Goti Sabine, die ihre Lisa umarmten. „Es kommt schon noch, davon bin ich überzeugt, es braucht nur noch ein bisschen Glück“, meinte die Tante beim gemeinsamen Drücken.
Die Tiroler Youngsters Maja Waroschitz (18) und Natalie Falch (20), schließlich 55. bzw. 56., schafften es ebenfalls nicht, sich für den zweiten Lauf zu qualifizieren. Dabei hätte es die Piste trotz ihrer hohen Startnummern durchaus zugelassen. Die Bucherin Falch bedauerte: „Leider bin ich ein bisschen zu verhalten gefahren. Aber mei. Beim nächsten Mal, wenn ich wieder fahren darf, einfach besser machen.“
„Man sieht, dass noch viel zu tun ist“
Waroschitz aus Schwaz bilanzierte ähnlich: „Es war richtig cool hier zu fahren, leider habe ich die Ski nicht so richtig laufen lassen. Wenn ich vorne mitfahren will, muss ich das aber machen“, sagte Teenager Waroschitz, dreifache Jugend-Olympia-Goldmedaillengewinnerin und strahlte trotzdem: „Es ist toll dabei zu sein, aber man sieht, dass noch viel zu tun ist.“
Ihr „Fanklub“, bestehend aus Familie und Freunden, lächelte dann auch mit. „Wenn sie strahlt, dann strahlen wir auch. Hauptsache es geht ihr gut“, meinte Mama Doris Waroschitz, „Maja ist ja noch jung und fährt mit Leidenschaft Ski. Das leben wir mit ihr mit.“