Shiffrin blendet 100er-Rekord aus: „Immer wenn ich an so was denke, klappt es nicht“
Der 99. Sieg von US-Ski-Ass Mikaela Shiffrin in Gurgl sah selbstverständlich aus, für die 29-Jährige kam er dennoch unerwartet. Warum auch der Weg zum 100er, den sie ausgerechnet nächste Woche „zuhause“ in Colorado feiern könnte, kein leichter ist.
Gurgl – Zeit zum Feiern blieb keine. Eine gute Stunde nach ihrem Sieg saß Mikaela Shiffrin schon auf dem Ergometer, um auszuradeln. „Das ist ein bisschen wie eine kleine Party für mich“, sagte Mikaela Shiffrin und lachte. Danach ging es mit dem Auto in Richtung Flughafen. In Killington warten am 30. November und 1. Dezember bereits die nächsten Rennen. Es wird aber kein gewöhnliches Heimspiel in Colorado: Shiffrin könnte dort den bereits 100. Weltcupsieg feiern und damit eine neue Marke setzen, die zu erreichen, lange keiner für möglich hielt.
100 Siege, was für eine Zahl! Die US-Amerikanerin blendet das aber lieber aus: „Was soll ich sagen? Es ist nicht unmöglich, aber manchmal ist es so, wenn ich an solche denke, dass die dann nicht passieren.“ Sie versuche, eine gute Leistung zu zeigen, es müssten bei einem Sieg ja immer viele Dinge zusammenpassen: „Wir werden sehen, es ist eine große Chance und ich freue mich wirklich darauf.“
Selbst Sieg Nummer 99 war für Shiffrin nicht selbstverständlich, auch wenn es so aussah. Nach dem Training am Vortag habe sie erwartet, im ersten Lauf rauszufliegen. Noch dazu habe sie der Schnee in Gurgl kurzzeitig an jenen bei den Olympischen Spielen in Peking erinnert. „Und jeder weiß, was da passiert ist.“ Zu Erinnerung: Die US-Amerikanerin war in allen drei Einzelrennen ausgeschieden.
Sie sei aufgeregt gewesen in Gurgl, mehr als sonst: „Der Hang war neu, das kommt ja auch nicht so oft vor. Ich habe mir nur gedacht: ,Hoffentlich vermassle ich das nicht.‘“ Die 99 Siege jetzt seien ein Symbol für die gute Arbeit des Teams, lobte Shiffrin.
Längst kann die Ausnahmekönnerin bei ihren Läufen taktieren. „Es war eine gute Mischung“, bescheinigte sie. Die Gurgler Piste sei super gewesen, sie fühle sich ein bisschen wie Schladming an, eine große Herausforderung, immer gerade zu bleiben: „Ich mag ja gerne drehen.“
Kilde kommt mit
Jetzt geht es nach Hause in die Vereinigten Staaten. Mit ihrem Verlobten Aleksandar Aamodt Kilde. „Ich weiß gar nicht, ob ich das sagen darf, aber er kommt mit“, sagt Shiffrin und grinst: „Family Trip also.“
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