ÖSV-Adler dominieren in Lillehammer: Hörl triumphiert, Tschofenig Dritter
Das Weltcup-Auftakt-Wochenende der Skispringer hat mit einem österreichischen Sieg geendet: Der Salzburger Jan Hörl setzte sich vor dem Deutschen Pius Paschke und seinem Landsmann Daniel Tschofenig durch.
Lillehammer – - Österreichs Skisprung-Männer waren am Sonntag in Lillehammer wieder eine Klasse für sich. Erneut verhinderte nur der deutsche Samstag-Gewinner Pius Paschke einen ÖSV-Triplesieg, der Tagessieg ging aber diesmal an Jan Hörl. Der 26-jährige Salzburger gewann mit Weiten von 137 und 139,5 Metern 7,5 Zähler vor Paschke und dem neuerlich Dritten Kärntner Daniel Tschofenig (+11,5). Halbzeitleader Stefan Kraft musste sich neuerlich mit Rang vier begnügen.
"Heute war ein guter Tag, von der Quali weg hat alles sehr gut gepasst, ich bin megahappy", sagte Hörl, der auch die Qualifikation wie am Vortag gewonnen hatte, im ORF-Interview. "Der zweite (Sprung) war jetzt einmal richtig gut."
Auch der drittplatzierte Tschofenig schwärmte: "Es waren echt coole Sprünge dabei. In Lillehammer zweimal am Podium zu stehen ist schon richtig cool", meinte der Kärntner. Er freute sich über die Teamdynamik, die man hoffentlich nach Ruka mitnehmen könne.
Der zweifache Vierte dieses Wochenendes und Gesamt-Weltcuptitelverteidiger trauerte einem verpassten Podestplatz oder gar Sieg nicht nach. "Ich bin sehr, sehr happy. Die drei sind an den Tagen am besten gesprungen. Da fehlt genau das kleine Alzerl noch, aber der zweite Sprung heute war so wie ich ihn machen wollte", erklärte Kraft.
Kraft: "Können glücklich weiterreisen"
Über die Mannschaftsleistung meinte der 31-jährige Salzburger. "Ich habe immer gesagt, dass wir sechs brutal starke Springer haben. Aber dass es gleich wieder so losgeht - da können wir glücklich weiterreisen."
Mit Youngster Maximilian Ortner und Team-Oldie Manuel Fettner auf den Rängen acht und neun standen wieder fünf ÖSV-Leute in den Top Ten. Michael Hayböck (22.) und Stephan Embacher (27.) sorgten ebenfalls für Punkte.
Widhölzl hocherfreut über Dichte seines Teams
ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl strahlte über das ganze Gesicht über das Niveau seines Teams. "Ganz sicher war ich mir (vorher) auch nicht. Wir haben gewusst, dass wir gut gearbeitet haben. Sie sind wahnsinnig reingestartet, haben im Wettkampf bessere Sprünge als im Training gezeigt. Das Arbeiten hat sich ausgezahlt."
Hervorheben wollte der Tiroler auch Youngster Ortner, der kurzfristig für den für die ganze Saison ausgefallenen Daniel Huber eingeflogen wurde. "Wir haben den Maxi raufgeholt, dann macht er gestern das Stockerl und heute wieder Top Ten. Wir haben eine wahnsinns-kompakte Mannschaft."
Für den Männer-Weltcuptross geht es kommendes Wochenende in Ruka mit zwei Einzelbewerben weiter.
Eder zeigte bei den Damen auf
Österreichs Skispringerinnen durften am Sonntag über den ersten Einzel-Podestplatz der Saison jubeln. Etwas überraschend war es Lisa Eder, die im zweiten Bewerb nur den beiden Deutschen Katharina Schmid und Selina Freitag den Vortritt lassen musste. Mit Jacqueline Seifriedsberger und Eva Pinkelnig auf den Rängen sieben und acht schafften es zwei weitere ÖSV-Frauen in die Top Ten. Für Eder war es der insgesamt zweite Podestplatz im Weltcup nach Hinzenbach 2022.
"Es ist natürlich unglaublich schön, dass ich am Podest stehe und dass meine Family da ist", freute sich Eder, die von einer Fan-Abordnung vor Ort angefeuert wurde. Während am Samstag noch der Schnee aus der Vorsaison zur Präparierung das einzige Winterzeichen war, herrschte am Sonntag ein ordentliches Schneegestöber. Deshalb verlegten die Veranstalter den Frauenbewerb auch vor.
Eder hatte mit Pinkelnig sowie Daniel Tschofenig und Jan Hörl schon am Freitag im Mixed einen Podestplatz geholt. Dass sie diesem Wochenende die Höchstnote geben kann, verhinderte ihr samstägiger zweiter Einzelsprung (118 nach 130 Metern). Darum gab die 23-jährige Salzburgerin ihrem Auftakt in Norwegen nur eine 8 von 10. "Der zweite Sprung gestern hat es mir ein bisserl vermiest." Sie ortete auch noch weiteres Potenzial nach oben.
Der Sieg ging zum bereits siebenten Mal in Lillehammer an Katharina Schmid (früher Althaus). "Ich freue mich riesig, endlich schneit es. Es ist schön, auf meiner Lieblingsschanze gewinnen zu können", freute sich Schmid nach ihrem insgesamt 16. Weltcupsieg. Samstag-Siegerin und Gesamt-Weltcup-Titelverteidigerin Nika Prevc (SLO) landete diesmal nur auf Platz elf. (APA)