Deep Fakes: Gefahr für Arbeitsplatz
Das Bekanntwerden gefälschter Bilder kann am Arbeitsplatz zu Problemen führen und das Vertrauen gegenüber Arbeitnehmer/Arbeitnehmerin beeinträchtigen – erklärt Rechtsanwältin Melanie Gassler-Tischlinger.
„Deep Fakes“ sind manipulierte Video-, Bild- oder Audiodateien, die durch künstliche Intelligenz (KI) hergestellt werden. Es werden Gesichter ausgetauscht oder Stimmen, Mimik und Lippenbewegungen von echten Bildern imitiert. Betroffene werden in kompromittierenden Situationen gezeigt, oft um sie zu schädigen. Erlangt ein Arbeitgeber/eine Arbeitgeberin Kenntnis von einer Datei, ohne zu wissen, dass es sich um eine Fälschung handelt, kann das erhebliche Auswirkungen haben. Wer möchte schon einen Arbeitnehmer/eine Arbeitnehmerin beschäftigen, von dem/der ein Video im Internet kursiert, auf dem er/sie das Unternehmen in Verruf bringt?
„Deep Fakes sind manipulierte Video-, Bild- oder Audiodateien, die durch künstliche Intelligenz (KI) hergestellt werden.“
RA Mag. Melanie Gassler-Tischlinger LL.M.
Deep Fakes gehen meist vom privaten Umfeld aus. Wer jemanden herabwürdigend darstellt, kann sich wegen Beleidigung und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs sowie von Persönlichkeitsrechten strafbar machen. Wird das Opfer bei einer vermeintlichen Straftat gezeigt, kann auch eine Verleumdung oder eine üble Nachrede vorliegen. Von einem Verstoß gegen das Recht am eigenen Bild sowie das Urheberrecht ist auszugehen, wenn keine Einwilligung eingeholt wurde. Im Einzelfall machen sich Täter/Täterinnen sogar wegen Betruges, Erpressung, gefährlicher Drohung oder „Cyber -Mobbing“ strafbar. Andererseits wird KI auch dazu verwendet, um Fälschungen zu erkennen. Dabei werden Videos und Bilder dahingehend geprüft, ob es sich um Manipulationen handelt. Seit Januar 2024 werden Deep Fakes im Protokollierungssystem der Polizei als Begehungsform erfasst. Es wurde auch ein Mandatsverfahren für grobe Fälle von Persönlichkeitsrechtsverletzungen eingeführt. Betroffene können bestimmte Texte, Postings, Bilder etc. aus dem Internet beseitigen lassen.
Unser Rechtstipp
Als Opfer eines Deep Fakes sollten Sie alles dokumentieren (Name, Screenshots, IP-Adresse der Person, die die Datei veröffentlicht oder versendet oder die mit einem Post interagiert hat, Datum und Medium etc.). Klären Sie Ihren Arbeitgeber/Ihre Arbeitgeberin auf, dass es sich um eine Fälschung handelt. Erstatten Sie Anzeige und holen Sie Rechtsberatung ein!
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