Fahrplanwechsel 2024/25 bringt kürzere Intervalle, mehr Angebot und bessere Verbindungen für Tirol
Mit dem europaweiten Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 wird auch in Tirol das Angebot auf der Schiene wieder deutlich erweitert. Besonders im Tiroler Oberland wird das öffentliche Verkehrsangebot in der Region verbessert.
Tirol verfügt mit jährlich rund 67 Millionen zurückgelegten Kilometern über das dichteste Öffi-Angebot pro Einwohner in ganz Österreich. Allein 2023 kamen drei Millionen zusätzliche Buskilometer und 600.000 weitere Zugkilometer hinzu. Dieses Angebot wird mit dem neuen Fahrplan weiter ausgebaut.
Bessere Taktung und mehr Angebot
Eine der zentralen Neuerungen im Tiroler Oberland ist der durchgehende Halbstundentakt beim Regionalexpress (REX) von Innsbruck nach Ötztal. Dies erhöht einerseits die Nutzungsmöglichkeiten für die Fahrgäste im Oberland und bedeutet die maximale Ausnutzung der vorhandenen Schieneninfrastruktur. Der Halbstundentakt bis Ötztal-Bahnhof gilt nicht nur werktags, sondern auch am Wochenende. Haiming, Mötz und Rietz erhalten mit dem 15. Dezember erstmals einen durchgängig fixen REX-Halt.
Auch die Zugverbindungen von Innsbruck nach Imst werden speziell in den Morgenstunden ausgebaut, um die Mobilität zu den Pendlerzeiten zu verbessern. Insgesamt bedeutet dies täglich 17 zusätzliche Nahverkehrszüge zwischen Innsbruck und Imst. Am Verkehrsknotenpunkt in Landeck werden bessere Umsteigemöglichkeiten für den Nah- und Fernverkehr geschaffen. Zudem verringert sich die Fahrzeit Innsbruck–Landeck im REX – im Stundentakt an sieben Tagen die Woche – um zehn Minuten.
Gute Nachrichten gibt es auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Schichtbetrieb in Innsbruck, zum Beispiel für Polizei- und Krankenhauspersonal. Das Angebot im Frühverkehr entgegen der Hauptverkehrsrichtung – also von Innsbruck ins Oberland – wird deutlich aufgewertet. Künftig kommt man in der Früh besser und häufiger von Innsbruck in Richtung Landeck.
Taktänderungen notwendig
Neben den vielen Vorteilen bringt der Fahrplanwechsel auch einige Herausforderungen mit sich. Damit der Halbstundentakt des REX Innsbruck – Ötztal sowie der optimierte Anschluss in Landeck Richtung Arlberg möglich werden, verkehren die S-Bahn-Züge ab dem Fahrplanwechsel nur noch zwischen Innsbruck und Telfs im Halbstundentakt. Der Bahnhof Telfs wird durch täglich 25 zusätzliche Fahrten – das entspricht jährlich 400.000 zusätzlichen Kilometern – deutlich aufgewertet.
Es gibt jedoch auch Änderungen, die vereinzelt zu Wartezeiten führen. Fahrgäste aus Orten wie Zirl, Kematen und Inzing, die in Richtung Oberland fahren, müssen künftig in Telfs umsteigen und dabei eine Wartezeit von 14 Minuten in Kauf nehmen. Diese Regelung wurde nach intensiven Gesprächen und unter Berücksichtigung der Trassenverfügbarkeiten sowie langfristiger Ausbauvorhaben als bestmögliche Lösung erarbeitet. Auch in Landeck kommt es zu einer Taktänderung: Zwar fahren künftig zwei Züge pro Stunde Richtung Innsbruck, diese verkehren jedoch mit einem zeitlichen Abstand von nur 11 Minuten.
Grenzüberschreitender Öffi-Ausbau: Bahn statt Stau
Verbesserungen beim Öffi-Verkehr bis zum Brenner sind ein wesentliches Element, um die anstehenden Kapazitätseinschränkungen auf der Brenner Autobahn aufgrund des Neubaus der Luegbrücke für die Penlderinnen und Pendler im Wipptal abzufedern. Bei der S-Bahn S3 Innsbruck–Brenner werden fünf zusätzliche Zugpaare von Steinach bis Brenner verlängert, um die Kapazitäten im Schienennahverkehr zu erhöhen. Alle fünf Züge haben Anschlüsse vom Brenner von und nach Italien. Dadurch gibt es insgesamt 33 umstiegsfreie Verbindungen von Innsbruck zum Brenner.
Die S-Bahn S8 verkehrt von Wörgl über Hochfilzen bis nach Zell am See und bietet somit täglich 38 Verbindungen zwischen Tirol und Salzburg. Der bundesländerverbindende Ausbau nach Salzburg bringt nicht nur für die Pendelnden sowie Schülerinnen und Schüler neue Möglichkeiten, sondern ist auch für Gäste eine klimafreundliche Möglichkeit, sich zwischen den beiden Bundesländern zu bewegen.