Autohaus Lüftner will mit Korea-Marke KGM preissensibler Kundschaft entgegenkommen
KGM, vormals SsangYong, will sich in Tirol breiter aufstellen. Erste Fahrzeuge sind bereits in Rum eingetroffen, 2025 folgen zahlreiche Neuheiten.
Das Logo bleibt, der Name geht: SsangYong (Doppeldrache) darf als Wappen auf künftigen Autos weiter existieren, die Bezeichnung selbst weicht dem Kürzel KGM. KG geht auf den Eigentümer in Südkorea zurück, einen Mischkonzern. M steht für Mobility also für Mobilität. Genau dieser will sich SsangYong, pardon: KGM, wieder stärker in Österreich bzw. Tirol widmen.
Vertreten ist das Label zwar schon in Kirchbichl (Autocenter Mühlbachl), doch weiter westlich sah es zuletzt traurig aus. Mit dem Autohaus Lüftner, situiert in Rum nahe Innsbruck, ändert sich dies offiziell ab 1. Jänner 2025. Geschäftsführer und Betriebsinhaber Harald Nössig hat sich entschieden, die Marke neben Fiat, Abarth, Jeep und Fiat Professional ins Haus zu holen. „Es wird Umbauten geben, vor allem die Schauräume werden wir erweitern“, sagt Nössig, der befindet, dass KGM das bisherige Lüftner-Angebot, bestehend aus Stellantis-Fabrikaten, recht gut ergänzt.
Und das findet auch Rainer Fillitz, Country Manager von AutoWallis, dem Importeurs-Unternehmen, das von Budapest (Ungarn) aus auch das Österreich-Geschäft verantwortet. Er verweist auf das aktuelle Modellprogramm, auf die vielfältigen Neuheiten, die für das Jahr 2025 angekündigt worden sind - und auf den besonderen Spagat den KGM zu bewältigen versucht.
Denn die Geschichte von SsangYong ist keine einfache, es gab gelegentliche Pleiten, Design-Pannen und misslungene Neustarts, etwa vor fünf Jahren in Österreich kurz vor der Corona-Pandemie. „SsangYong hat eine 70-jährige Unternehmensgeschichte“, erklärt Fillitz. „Und die steht vor allem für Sport Utility Vehicles, für Allradtechnik und für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.“ KGM werde dieses Erbe pflegen, jedoch unter dem neuen Kürzel.
Und dieses wird im kommenden Jahr insbesondere den Actyon der nächsten Generation zieren. Der Actyon war ein - im Rückblick betrachtet - revolutionär anmutendes SUV-Coupé, das seiner Zeit offenbar voraus gewesen war. Der später startende BMW X6, ähnlich konzipiert, sollte trotz seiner Polarisierung jenen Erfolg einfahren, der dem Actyon verwehrt geblieben war. Mit dem neuen Actyon verfolgt KGM allerdings eine etwas andere Karosserievariante, vom Coupé-Look ist nur ein Hauch übrig geblieben. „Der Marktstart wird im Februar oder März erfolgen, in Verbindung mit einem 163 PS starken Benzinmotor, der optional mit Allrad erhältlich sein wird“, erklärt Fillitz. „Später wird eine Vollhybridvariante nachgereicht.“ Die Technik entspringt einer strategischen Partnerschaft mit BYD.
Im Spätsommer, so ist es laut Fillitz geplant, wird KGM einen vollelektrischen Pick-up im Handel platzieren, wahlweise mit Vorderrad- bzw. Allradantrieb. Ein entsprechendes Showcar hatte KGM im Vorjahr in Seoul vorgestellt. Die Serienversion wird laut Fillitz „95 Prozent vom Showcar übernehmen“. In der zweiten Jahreshälfte geplant ist außerdem der Start einer Hybridversion des Torres.
Traditionshäuser mit neuen Marken oder mit neuen Eigentümern
Viel hat sich in diesem Jahr bei den Tiroler Autohändlern getan: Der Autopark versuchte es in Innsbruck mit der US-Marke Fisker, allerdings war dieses Abenteuer nur von kurzer Dauer. Der Produzent ging in die Insolvenz.
Polestar, bisher beim Autopark untergebracht, wechselte zur Autowelt Denzel-Unterberger. Interessant: Der den Wechsel moderierende Geschäftsführer von Polestar Austria Thomas Hörmann hat inzwischen das Importeursunternehmen verlassen. Sein Nachfolger ist Ferdinand Schelberger.
In Landeck übernimmt Unterberger Automobile mit Jahreswechsel 2024/25 den BMW-Standort des Autohauses Netzer.
Das Autohaus Fuchs in Itter (siehe im Bild oben die beiden GeschäftsführerInnen Simon und Lea Rabl) ist neben Peugeot neuerdings auch für den Verkauf von Toyota zuständig. Opel und MG fallen aus dem Sortiment.
Apropos Toyota: In Innsbruck gilt ab 1. Jänner 2025 Bacher (Autoland) als Handels- und Servicepartner - anstelle des Autohauses Ellensohn.
Apropos Ellensohn: Am Standort Innsbruck-West will Ellensohn künftig BYD vertreiben. Erfahrungen mit der chinesischen Automarke hat das Unternehmen bereits in Vorarlberg gesammelt.