Landesinnung fordert Maßnahmen für Tirols Wohnbauförderung
Die Tiroler Bauwirtschaft kämpft mit großen Herausforderungen: Steigende Zinsen, wachsende Kosten und eine schwache Auftragslage setzen Unternehmen und die Bevölkerung unter Druck. Die Landesinnung Bau sieht Handlungsbedarf und drängt auf notwendige Anpassungen in der Wohnbauförderung.
Für viele Tirolerinnen und Tiroler wird es nahezu unmöglich, sich Wohnraum zu schaffen. Eine aktuelle Studie der GAW verdeutlicht beispielsweise die dramatischen Auswirkungen der steigenden Zinsen: Innerhalb von drei Jahren sind die monatlichen Kreditraten um rund 55 Prozent gestiegen. Diese Zinssteigerungen führen auch dazu, dass man für dieselbe Kreditrate heute 22 Prozent weniger Wohnraum erhält.
„Die hohen Zinsen sind nur ein Faktor, der die Wohnungspreise nach oben treibt. Ohne rasches Handeln der Politik drohen schwerwiegende soziale und wirtschaftliche Folgen“, warnt Landesinnungsmeister Patrick Weber und fordert Maßnahmen, um leistbaren Wohnraum sicherzustellen.
Wohnbauförderung als Rettungsanker
Ein zentraler Ansatzpunkt liegt in der Anpassung der Wohnbauförderung. Landesinnungsmeister Patrick Weber fordert: „Wir brauchen eine Subjektförderung nach Vorarlberger Vorbild oder einen Wohnbaukredit von 200.000 Euro zu 1,5 Prozent Zinsen.“ Neben Vorarlberg geht auch die Steiermark mit gutem Beispiel voran: Seit 1. September gibt es dort einen Förderkredit in Höhe von max. 200.000 Euro mit niedrigen Zinsen für Häuslbauer und Sanierungen.
„Die Bundesländer Vorarlberg und Steiermark gehen in Sachen Wohnbauförderung mit gutem Beispiel voran. Auch Tirol muss hier dringend nachbessern, um nachhaltigen und leistbaren Wohnraum zu fördern.“
Patrick Weber, Landesinnungsmeister Bau
Diese Maßnahmen fördern nicht nur leistbaren Wohnraum, sondern bieten einen wichtigen Impuls für die Bauwirtschaft. Zudem wird in diesen Bundesländern klimafreundliches Bauen durch attraktive Förderungen unterstützt. „Auch Tirol muss hier dringend nachbessern, um nachhaltigen und leistbaren Wohnbau zu fördern“, betont Landesinnungsmeister Patrick Weber.
Regionale Wirtschaft unter Druck
Ein Einbruch im Tiroler Wohnbau hat nicht nur Auswirkungen auf die Bauunternehmen, sondern auf die gesamte Wirtschaft. Eine Studie der GAW zeigt: Ein Rückgang des Wohnbaus um 25 % führt zu einem Rückgang der Betriebserlöse der Tiroler Bauwirtschaft um 797,6 Millionen. Neben einem Rückgang von Einkommen und Beschäftigung sinken auch die Einnahmen der öffentlichen Hand und der Sozialversicherungsträger. Allein das entgangene Steuer- und Abgabenaufkommen beläuft sich auf 430,3 Millionen.
Eine Anpassung der Wohnbauförderung und die Förderung des Wohnbaus sind essenziell, um die Tiroler Bauwirtschaft zu stabilisieren, leistbaren Wohnraum zu schaffen und langfristig die regionale Wirtschaft zu stärken. Davon profitieren nicht nur Bauunternehmen und die Bevölkerung, sondern auch das Land Tirol.