Wirbelsturm auf Mayotte: Zahl der Toten steigt auf 35
Nach dem verheerenden Wirbelsturm im französischen Überseegebiet Mayotte ist die Zahl der offiziell erfassten Todesopfer auf 35 gestiegen. Es handle sich angesichts der nur sehr schwer zu erhebenden Opferzahlen um eine vorläufige Bilanz, teilte das Innenministerium am Freitag mit. Zudem seien 67 Menschen schwer und über 2.400 weitere leicht verletzt worden.
Der Zyklon "Chido" hatte die vor der Südostküste Afrikas gelegene Inselgruppe am Samstag getroffen und für große Verwüstung gesorgt. Die Behörden gehen allerdings von deutlich mehr Opfern in den weitgehend zerstörten Wellblechsiedlungen auf Mayotte aus. Einige Schätzungen vermuteten in den vergangenen Tagen von hunderten oder gar tausenden Tote. Es war der schlimmste Sturm in Mayotte seit 90 Jahren.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat seinen Besuch in dem von einem verheerenden Wirbelsturm getroffenen Überseegebiet Mayotte verlängert. Er habe sich zu einer Übernachtung auf der Insel vor der Südostküste Afrikas entschieden, da eine Abreise am selben Tag angesichts dessen, was die Bevölkerung durchmacht, "die Idee aufkommen lassen könnte, dass man kommt, schaut und wieder geht", sagte Macron am Donnerstagabend. "Es ist ein Zeichen des Respekts und der Achtung."
Bei seinem Besuch am Donnerstag war Macron Kritik wegen staatlicher Versäumnisse entgegengeschlagen. "Du redest Unsinn", riefen Bewohner und forderten ihn zum Rücktritt auf. "Ich bin nicht der Zyklon! Ich bin nicht verantwortlich", rief Macron schließlich.
Er versprach den Bewohnern bei seinem Besuch einen schnellen Wiederaufbau. "Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, damit Sie Wasser, Nahrung und Strom haben", sagte Macron zudem vor Inselbewohnern. Er sagte zu, die Telefonverbindungen in Mayotte "in den kommenden Tagen" wiederherzustellen.