Wie sich in der Pfarre St. Barbara das Geld fast wundersam vermehrt
Mit der Talentevermehrung hat es Pfarrer Rudolf Theurl geschafft, viele Menschen zu begeistern und vor allem großzügige Spenden zu sammeln. Heuer kamen 74.000 Euro zusammen.
Schwaz - Ein einfaches Kuvert mit 20 Euro drin – damit beginnt jedes Jahr die Talentevermehrung der Pfarre St. Barbara in Schwaz. Was die jeweiligen AbnehmerInnen mit diesem Geld machen, wie sie es vermehren, bleibt ihnen überlassen. Die Ideen sind kreativ, das Ergebnis jedes Jahr erfreulich.
An eine Talentevermehrung erinnert sich Initiator Pfarrer Rudolf Theurl besonders gerne: „Es kam einer unserer Ministranten zu uns und wollte ein Kuvert haben. Ich habe ihn dann gefragt, was er denn damit vorhätte und ob seine Mama eh davon weiß. Das bejahte er nur und war verschwunden“, erzählt der Geistliche. „Am Ende der Aktion kam der Neunjährige wieder – mit dem Kuvert und 180 Euro drin. Er hatte das ganze Jahr über das Geld, das er bekam, wenn er bei einer Beerdigung ministrierte, gesammelt und gespendet.“
Außerdem erinnert er sich an Jugendliche, die fleißig Kuchen gebacken haben, um diese zu verkaufen. Viele Personen vermehren das Geld auch einfach so. „Es gibt eine große Bandbreite zwischen null und 2000 Euro, die zurückkommen,“ erklärt Theurl. Ja, manche Menschen behalten sich das Geld, auch das kommt vor.
Nächstes Jahr feiert das Projekt, das immer zu Beginn der Fastenzeit startet, bereits seinen 20. Geburtstag. Die Idee übernahm der Geistliche, der selbst kommendes Jahr sein 60-jähriges Priesterjubiläum feiert, aus einer deutschen Missionszeitschrift. „Mir ist es wichtig, dass wir die Werke der Barmherzigkeit nicht nur predigen, sondern auch leben“, erklärt Pfarrer Rudolf Theurl.
74.000 Euro für drei Projekte
Das Geld, das im Zuge der Talentevermehrung gesammelt wird, wird jedes Jahr auf drei im Vorfeld ausgewählte Projekte aufgeteilt. Mit einem Teil werden meist Lebensmittel für den Barbara-Laden der Pfarre St. Barbara, der von der Caritas unterstützt wird, zugekauft – der Bedarf dort nimmt stetig und deutlich zu. Ein zweiter Teil wird jedes Jahr für notwendige Renovierungsarbeiten an der St. Barbara-Kirche verwendet. Im vergangenen Jahr konnte beispielsweise die Kirchenbeleuchtung erneuert werden. Und der dritte Teil der Spenden geht an ein Projekt im Ausland. „Im vergangenen Jahr konnten wir das Caritas-Projekt ,Haus Sabine‘ in Armenien unterstützen.“
Insgesamt kamen im Jahr 2024 rund 74.000 Euro zusammen und wurden aufgeteilt. Interessierte für die Talentevermehrung 2025 können sich im Pfarrbüro St. Barbara melden.
