„Medienhaus“ und Reform der Presseförderung: FPÖ präsentiert Pläne der blauen Medienwelt
In einer Pressekonferenz am Mittwoch präsentierte FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker zu ihren Medienplänen. Parteimedien sollen in einem „FPÖ-Medienhaus“ unter einem Dach zusammengefasst werden. Kritik gab es an den traditionellen Medien und „linken Postillen“.
Wien – Die FPÖ hat ihre eigenen Parteimedien modernisiert und vergrößert. „Es kommt alles unter ein Dach“, sagte Generalsekretär Christian Hafenecker am Mittwoch zu den teils schon vollzogenen Plänen zu einem „FPÖ-Medienhaus“. Zudem arbeiten die Freiheitlichen derzeit daran, ins Radio-Segment einzusteigen. Mit Seitenhieben gegen traditionelle Medien und „linke Postillen“ sparte Hafenecker nicht, bekannte sich aber grundsätzlich zur Presseförderung.
Die FPÖ habe seit jeher eine Vorreiterrolle vor allem im Bereich Social Media in der österreichischen Parteienlandschaft eingenommen, betonte Hafenecker – allen voran der hauseigene YouTube-Kanal FPÖ-TV, der nun im neuen Studio und mit einem erweiterten Moderatorinnenteam arbeite. Aber auch auf anderen Kanälen wie Facebook sei die Präsenz enorm. „Wir sind wirklich auf allen Kanälen präsent“, so der FPÖ-Generalsekretär.
Insgesamt erreiche man mit den parteieigenen Formaten 1,4 Mio. Haushalte, gab Hafenecker an. Angesichts der von der FPÖ angegebenen Zahlen sollten sich manche Medien also fragen, „ob man alles richtig macht oder nicht in Zukunft wieder ungefilterte Inhalte“ präsentiere. Genährt wurde Hafeneckers Kritik an traditionellen Formaten durch vom Standard veröffentlichte heimliche Aufnahmen von FPÖ-Abgeordneten, die über die ÖVP und die EU herziehen.
Presseförderung „auf neue Beine“
Zur Presseförderung bekannte sich Hafenecker grundsätzlich, allerdings wollen die Freiheitliche diese auf neue Beine stellen. So sei das Qualitätsjournalismusgesetz auf „linke Postillen hingezimmert“ worden. Ein Problem bei einer vollständigen Privatisierung wäre aber, „dass wir dann ein Seitenbetrieb der Republik Deutschland sind“, deutsche Medienhäuser heimische Betriebe also aufkaufen könnten. „Ich glaube, Ehrlichkeit ist momentan das Gebot der Stunde“, richtete Hafenecker den Medienbetrieben aus.
Neu ist seit Mittwoch auch die Website der FPÖ. Auch Nachrichten in einfacher Sprache soll es in der blauen Medienwelt künftig geben. „Wenn sich der eine oder andere Journalist genötigt fühlt, mit versteckter Kamera unsere Veranstaltung zu filmen - es ist nicht notwendig“, so Hafenecker mit einem weiteren Seitenhieb gegen den Standard. „Wir sind transparent.“ (APA)
Filmaufnahme bei Stammtisch