Wintervogelzählung zeigt auf: Dieser kleine Vogel ist Tirols Nummer eins
Die Bilanz der Zählung „Stunde der Wintervögel“ hat den Haussperling in Tirol als Sieger gekrönt. Besorgniserregend schnell sinke die Population des Grünlings, dem die Vogelkrankheit Trichomoniasis zu schaffen macht. Und in Wien ist ein seltener Gast aus Asien gesichtet worden.
Innsbruck – Laut der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich ist der Haussperling, auch Spatz genannt, der häufigste Wintervogel in Tirol (4,1 Sichtungen/Garten). Das ergab die Zählung „Stunde der Wintervögel“. Silber geht an die Kohlmeise (3,6 Sichtungen/Garten), die österreichweit auf Platz eins rangiert.
645.540 Vögel sind bei der Aktion heuer insgesamt von 4. bis 6. Jänner gezählt worden. Die weiteren Stockerlplätze sicherten sich österreichweit der Haus- und der Feldsperling. 26.897 Interessierte beteiligten sich laut BirdLife an der Initiative.
Mit 4,7 Individuen pro Garten bleibe die Kohlmeise die verlässlichste Art an Futterstellen, auch wenn ihr Ergebnis unter dem Vorjahr liege, berichtete die NGO. Anders als im Vorjahr sei jedoch sie nur in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich Spitzenreiter gewesen.
Usutu-Virus geht um
Die beiden Zweit- und Drittplatzierten, der Haussperling und der Feldsperling, seien dagegen in fast der Hälfte aller Gärten präsent gewesen. Die Amsel erreichte Platz vier, war laut BirdLife aber in Ostösterreich um 19 Prozent seltener zu sehen, möglicherweise wegen Krankheiten wie dem Usutu-Virus, das Amselbestände reduziert, hieß es.
Als „besonderes Highlight“ bezeichnete die Umweltschutzorganisation am Montag den starken Einflug von Bergfinken in einigen Bundesländern, der an „jenen von 2016“ erinnere. 37.398 Individuen wurden österreichweit gezählt, damit wurde der Bergfink am siebthäufigsten gesichtet.
Langfristiger Trend rückläufig
Als „besorgniserregend“ wurde hingegen der voranschreitende Sinkflug des Grünlings bezeichnet. „Während der ehemalige Stammgast an der Futterstelle in den ersten Jahren der Vogelzählaktion noch in jedem zweiten Garten beobachtet werden konnte, findet man ihn mittlerweile nur mehr an jedem fünften Zählort“, erklärte BirdLife. Dem Grünling mache seit Jahren die Vogelkrankheit Trichomoniasis zu schaffen.
Seltener Gast aus Zentralasien
In der Bundeshauptstadt wurde mit einem Tienschan-Laubsänger sogar ein ganz seltener Gast aus Zentralasien gesichtet. Durchschnittlich seien knapp 31 Vögel pro Zählort zu beobachten gewesen – fast so viele wie im Vorjahr. Die Gesamtzahlen blieben über die vergangenen fünf Jahre stabil, im langfristigen Vergleich nimmt die Anzahl der Wintervögel in den Gärten jedoch ab. (APA, TT)