Nach Pleite: KTM sucht Investoren, Produktion soll im März wieder anlaufen
Im KTM-Sanierungsverfahren fordern 1200 Gläubiger rund 2,2 Mrd. Euro. Mehrere Investoren sollen Interesse am oberösterreichischen Motorradhersteller bekundet haben. KTM-Chef Pierer wechselt in die zweite Reihe.
Im KTM-Sanierungsverfahren haben rund 1200 Gläubiger Forderungen in der Gesamthöhe von rund 2,2 Mrd. Euro angemeldet. Hinzu kommen noch mehr als 12,7 Mio. Euro an Forderungen der Dienstnehmer. Das ist das Ergebnis der ersten Prüfungstagsatzung am Landesgericht Ried im Innkreis.
Ziel der KTM-Gruppe sei es, einen Investor zum Einstieg in das Unternehmen zu gewinnen, berichtet der Kreditschutzverband KSV. Laut den Gläubigerschützern des AKV hätten 23 potenzielle Investoren Interesse gezeigt – strategische Investoren wie auch Finanzinvestoren.
Pierer-Rückzug etappenweise
Die KTM-Produktion ist derzeit gestoppt. Laut Insolvenzverwalter Peter Vogl soll am 17. März der Betrieb wieder aufgenommen werden und das Werk wieder laufen. Weiters sei sukzessive der Rückzug von Konzernchef Stefan Pierer zu erwarten. Am Donnerstag gab Pierer bekannt, den Vorstandsvorsitz beim Mutterkonzern Pierer Mobility und der KTM AG abzugeben und operativ in die zweite Reihe als Co-CEO zu wechseln. Den Chefsessel übernimmt der bisherigen Co-CEO Gottfried Neumeister.
„Es erfolgt hier etappenweise eine Übergabe der operativen Führung der KTM-Gruppe“, erklärte Insolvenzverwalter Vogl im Gespräch mit der APA. Aber Pierer werde sich erst zurückziehen, wenn die Sanierung gelungen sei.
Die angestrebte Quote von 30 Prozent oder mehr werde KTM nur mithilfe von Investoren bedienen können, erwartet Vogl. Der vom Unternehmen gestartete Investoren-Suchprozess ist offenbar zufriedenstellend gelaufen. Wie viele potenzielle Investoren ein Angebot gelegt haben bzw. in welcher Höhe, könne er nicht sagen. Entscheidend wird dann der 25. Februar, an dem die Gläubiger über die Sanierungsquote abstimmen werden. (APA)