Innenpolitik

Burschenbundball und Gegendemo am Samstag in Linz

Burschenschaften laden wieder zum Ball in Linz
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Der alljährliche Burschenbundball, der heuer am 1. Februar im Palais Kaufmännischer Verein in Linz stattfindet, veranlasst auch wieder das Bündnis "Linz gegen Rechts" gegen das "Vernetzungstreffen für Rechtsextreme mit Eliten aus Politik und Wirtschaft" zu demonstrieren. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hat neuerlich den Ehrenschutz des Balles. Der Dritte Landtagspräsident Peter Binder (SPÖ) wird nach seinem Fauxpas 2024 nicht wie angeboten bei der Gegendemo dabei sein.

Auch heuer wieder hat das Bündnis den Landeshauptmann aufgerufen, den Ehrenschutz des Balles abzugeben. Sofern gegen die Veranstaltung und Veranstalter keine "rechtlichen Ausschließungsgründe vorliegen", übernehme Stelzer gerne für alle Bälle den Ehrenschutz, hieß es dazu aus seinem Büro. Persönlich werde er jedoch am Samstag nicht kommen, er sei terminlich verhindert. Das Rektorat der Linzer Johannes Kepler Universität hatte hingegen bereits Ende 2019 entschieden, dass die Uni den Ehrenschutz für den Ball der "nationalen waffenstudentischen Verbindungen", laut eigenen Angaben auf der Homepage, ablegt und künftig prinzipiell diesen für keine Bälle mehr übernehmen wird.

Vergangenes Jahr hatte vor allem das Verhalten eines Sozialdemokraten irritiert: Während der damalige oberösterreichische Landesparteichef und derzeitige (Noch-)Landesrat Michael Lindner an der Kundgebung des Bündnisses teilnahm, legte wenige Stunden später der Dritte Landtagspräsident und Hobby-DJ Peter Binder bei der After-Party des Burschenbundballs in einem Innenstadtlokal auf. Binder kündigte nach parteiinternem Druck an, mehr aufzupassen, "wenn ich meinem Hobby nachgehe." Weiters sagte er zu, heuer an der Demo teilzunehmen und als DJ dem Bündnis zur Verfügung zu stehen.

Doch dem wird nicht so sein, wie Binder auf Nachfrage meinte. Er habe am 1. Februar einen "lang vereinbarten und unaufschiebbaren Termin in Wien". Außerdem habe das Bündnis ihm schon voriges Jahr mitgeteilt, auf seinen Auftritt oder eine Spende zu verzichten. Allerdings unterstütze er u.a. "die sozialdemokratischen Freiheitskämpfer und den KZ-Verband, beide Mitorganisatoren der Demo", sagte er. Von einem offiziellen Angebot seitens des Dritten Landtagspräsidenten an das Bündnis wusste dessen Sprecherin Eva Reiter jedoch nichts.

Angemeldet ist die Demonstration am Samstag bei der Polizei zwischen 17.30 und 21.00 Uhr mit 350 bis 500 Teilnehmern. Der Marsch soll vom Ars Electronica Center zum Martin Luther-Platz führen.