„Das bedeutet Führung“: Kurz unterstützt Merz und gibt Merkel Schuld an AfD-Stärke
Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) unterstützt den Kurs des Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz für eine Asylwende in Deutschland und macht die Politik der deutschen Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) für den Aufstieg der rechten AfD verantwortlich. „Ohne die falsche Migrationspolitik seit dem Jahr 2015 würde es in Deutschland überhaupt gar nicht so eine starke AfD geben“, sagte Kurz der deutschen Bild-Zeitung (online) vom Freitag.
„Die falsche Migrationspolitik zu betreiben, ist der Garant dafür, dass die AfD weiter wächst“, so Kurz weiter. Zur Merz-Forderung, alle illegalen Migranten an allen deutschen Grenzen abzuweisen, sagte Kurz der Zeitung: „Ich halte das nicht nur für richtig, sondern für absolut notwendig. Wenn man sich anschaut, wie sich weite Teile Europas – darunter auch Deutschland und Österreich – durch unkontrollierte Migration verändern, dann kann man nur sagen: Es ist amtlich, dass diese Entwicklung nicht gut ist.“
„Das bedeutet Führung“
Dass auch die AfD Merz' Antrag im Bundestag zugestimmt hat, hält Kurz nicht für einen Skandal. „Ein Politiker sollte das tun, was er richtig findet und sich nicht dauernd damit beschäftigen, wer dafür und wer dagegen ist. Das bedeutet Führung.“ Kurz: „Man kann doch nicht absichtlich etwas Falsches tun, nur weil man sich sonst auf einer Abstimmungsseite mit der AfD finden würde.“
Kurz forderte die konservativen Parteien auf, Parteien wie FPÖ und AfD politisch zu bekämpfen: „Die Rechtsparteien werden immer dann stark, wenn konservative Parteien nicht konsequent ihre Politik verfolgen“, so der Ex-Kanzler. „Ich habe zwei Wahlen in Österreich geschlagen und beide gewonnen. Bevor ich übernommen habe, hat die FPÖ in den Umfragen geführt. Beide Wahlen haben mein Team und ich ganz klar gegen sie gewonnen.“ (APA)
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