Scholz missbilligt Trumps erhofften Rohstoff-Deal mit Kiew
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Außenpolitik von US-Präsident Donald Trump auf breiter Front kritisiert. In einem Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) missbilligte er laut Vorausbericht am Freitag Trumps Versuch, US-Hilfe für die Ukraine an die Nutzung ihrer Seltenen Erden zu koppeln. "Die Ukraine wird angegriffen und wir stehen ihr bei, ohne uns das bezahlen zu lassen. Das sollte die Haltung aller sein", sagte Scholz.
Ferner drohte der im Wahlkampf stehende Regierungschef Trump im Falle von Sonderzöllen gegen die EU mit einer sofortigen Reaktion aus Brüssel. "Zölle sind für niemanden gut. Sollte es dennoch zu solchen Schritten der USA kommen, ist die EU-Kommission in der Lage, binnen Stunden zu reagieren." Die exportstarke deutsche Wirtschaft wäre von solchen Zöllen besonders betroffen.
Er werde weiterhin alles für ein gutes Verhältnis mit Washington tun, betonte Scholz. Die USA seien Deutschlands wichtigster Verbündeter. Als Kanzler des größten EU-Landes sehe er es aber etwa bei Trumps Drohungen zur Besetzung Grönlands, das als seine Aufgabe an, "den Rücken gerade zu machen", wenn ein kleinerer Partner herausgefordert werde. Grönland gehört zum EU- und NATO-Land Dänemark und ist politisch weitgehend autonom.