Laut Medienberichten

Es ging um den Ukraine-Krieg: US-Präsident Trump will mit Wladimir Putin telefoniert haben

Ob und wann es zum Gespräch kam und ob das Telefonat im Oval Office (hier auf einem Archivbild von 2017) stattfand, darüber gibt es von US-Prsident Trump keine Antworten.
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Laut der New York Post hat in der Nacht auf Samstag ein Telefonat zwischen dem US-Präsidenten und Russlands Machthaber Putin stattgefunden. Trump äußerte sich zum Zeitpunkt des angeblichen Gesprächs nicht. Der Republikaner hatte zuletzt auffallend ausweichend auf Nachfragen reagiert, ob er seit dem Amtsantritt bereits mit Putin telefoniert habe.

Washington – US-Präsident Donald Trump hat von einem angeblichen Gespräch mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg berichtet. Allerdings ließ er laut New York Post offen, wann das Telefonat stattgefunden haben soll. Das Interview wurde demnach in der Nacht auf Samstag an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One geführt. Auszüge daraus veröffentlichte das Boulevardblatt erst jetzt und ohne den genauen Wortlaut. Der Kreml bestätigte das Gespräch nicht.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, er wisse nichts von einem Telefonat. Er sei jedoch womöglich nicht in alle Kommunikationskanäle eingeweiht, schränkte er ein. „Darum kann ich im vorliegenden Fall weder bestätigen noch dementieren.“

Keine klaren Angaben

Trump antwortete den Angaben zufolge auf die Frage, wie oft er mit dem russischen Präsidenten gesprochen habe: „Das sage ich besser nicht.“ Der US-Präsident hatte zuletzt auffallend ausweichend auf Nachfragen reagiert, ob er seit dem Amtsantritt am 20. Jänner bereits mit Putin telefoniert habe. Üblicherweise informiert das Weiße Haus nach einem Gespräch des US-Präsidenten mit einem anderen Staats- oder Regierungschef zeitnah öffentlich über den Austausch - wenn auch nur knapp. Eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur an den Nationalen Sicherheitsrat der USA blieb zunächst unbeantwortet.

Wenige Tage nach Trumps Wahlsieg im November hatte die „Washington Post“ unter Berufung auf informierte Personen über ein Telefonat des 78-Jährigen mit Putin berichtet. Der Kreml dementierte damals jedoch, dass ein Gespräch stattgefunden habe. Am Freitag sagte Peskow, man werde darüber informieren, sobald es substanzielle Informationen über einen Austausch zwischen Trump und dem russischen Präsidenten gebe.

„Lasst uns diese Treffen in Gang bringen“

Laut der New York Post befand sich während des Interviews auch Trumps Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz an Bord der Maschine. An ihn gewandt soll Trump - möglicherweise in Anspielung auf Putin und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj - gesagt haben: „Lasst uns diese Treffen in Gang bringen. Sie wollen sich treffen. Jeden Tag sterben Menschen. Junge, gut aussehende Soldaten werden getötet. Junge Männer, wie meine Söhne. Auf beiden Seiten. Überall auf dem Schlachtfeld.“

Wie schon mehrfach zuvor betonte Trump dem Bericht zufolge, er pflege eine „gute Beziehung“ zum russischen Machthaber. Zudem machte er seinen Amtsvorgänger Joe Biden erneut mitverantwortlich für den Krieg zwischen Russland und der Ukraine und behauptete, so weit wäre es mit ihm im Amt nicht gekommen. Trump versicherte auch, er habe einen Plan, um den Krieg zu beenden.

Biden hatte das letzte Mal im Februar 2022 mit Putin telefoniert, wenige Tage bevor der Kreml-Chef den Angriffskrieg gegen die Ukraine startete. Trump behauptete im Wahlkampf immer wieder, er könne den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden - ohne dabei jedoch zu konkretisieren, wie er sich das vorstellt. In der Ukraine wird befürchtet, dass die USA unter Trump ihre Unterstützung für das angegriffene Land drastisch zurückfahren und eine Friedenslösung erzwingen könnte, aus der Russland faktisch als Sieger hervorgeht. (APA)