Trumps Ex-Stratege frohlockt

Deutschland-Wahl ist der Beginn der „Eroberung Europas“

Trumps früherer ultrarechter Wahlkampfstratege Steve Bannon sieht die Deutschland-Wahl als Auftakt der rechten Wende in Europa.
© AFP/Iwamura

Trumps Ex-Stratege Steve Bannon sieht die Bundestagswahl in Deutschland kommenden Sonntag als Auftakt für einen rechten Durchmarsch in Europa.

Washington, Berlin – Der einstige Wahlkampfstratege von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, hofft bei der Bundestagswahl kommenden Sonntag auf den Auftakt für einen rechten Durchmarsch in Europa. Mit der Wahl in Deutschland werde eine „Kampagne zur Eroberung Europas“ beginnen, sagte Bannon der italienischen Tageszeitung La Repubblica. Mit Blick auf die AfD fügte der Vertreter der Ultrarechten in den USA hinzu: „Dabei werden unsere Verbündeten einen klaren und bedeutenden Erfolg erzielen.“ In den Umfragen liegt die AfD aktuell bei etwa 20 Prozent. Aus dem Trump-Lager – etwa von US-Vizepräsident Vance und Tech-Milliardär Musk – bekam sie in den vergangenen Wochen mehrfach Unterstützung. Alle anderen Parteien im Deutschen Bundestag schließen eine Zusammenarbeit mit ihr nach der Wahl aber weiterhin strikt aus.

Lob für Italiens Regierungschefin Meloni

Bannon erklärte, die Europa-Kampagne werde sich „nicht auf den Kontinent im Allgemeinen konzentrieren, sondern auf einzelne Staaten, um sie einen nach dem anderen an den Urnen zu erobern. Die Auswirkungen werden dann die gesamte Richtung Europas verändern.“ Der rechte Publizist hatte schon früher versucht, mit einer in Brüssel basierten „Bewegung“ („The Movement“) populistischen und europaskeptischen Parteien zu helfen. Ausdrückliches Lob gab es von Bannon für Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni, die in Rom seit mehr als zwei Jahren eine Regierung aus drei rechten und konservativen Parteien führt.

Der ultrarechte Publizist gilt als entscheidender Faktor für Trumps ersten Wahlsieg 2016. Im Weißen Haus machte der Republikaner ihn zum Chefstrategen. Nach nur wenigen Monaten schied Bannon aus dem Amt aus. (TT, dpa, APA)