10 Mio. Euro jährlich

Tirol will Glasfaser-Internet weiter ausbauen, Vorbild Mieders als „Smart Village“

Geht es nach der Landesregierung, werden noch viele Meter Glasfaserkabel in Tirol verlegt.
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Bis 2028 wird die flächendeckende Glasfaserversorgung im Dauersiedlungsraum angestrebt. Die Stubaier Gemeinde Mieder nimmt dabei eine Vorreiterrolle als „Smart Village“ ein.

Mieders – Die schwarz-rote Tiroler Landesregierung will den Breitbandausbau im Bundesland weiter stark forcieren. Die Ziele sind gesteckt: Bis 2028 soll eine flächendeckende Glasfaserversorgung im „Dauersiedlungsraum“ erreicht werden. Dafür stellt das Land weiterhin jährlich 10 Mio. Euro an Geldmitteln bereit. Wohin die Reise dann womöglich gehen soll, zeigt die Gemeinde Mieders als „Smart Village“, die als Digitalisierungsvorbild gilt, hieß es am Freitag von den Verantwortlichen.

Derzeit verfügten bereits 195 der 277 Tiroler Gemeinden über „schnelles, stabiles und sicheres Glasfaser-Breitbandinternet“, erklärte Landeshauptmann und Gemeindereferent Anton Mattle (ÖVP) bei einer Pressekonferenz in Mieders. Ein weiterer Ausbau würde schließlich vor allem „Chancengleichheit von Stadt und Land herstellen“, betonte Mattle. „Modernes Breitband“ sei schlicht der Schlüssel für „vernetzte Dörfer“ und auch für „smarte Gemeinden“, wie es als „Best-Practice-Beispiel“ bei Mieders, einer Gemeinde im Stubaital, der Fall sei. Darüber hinaus hob Mattle hervor, dass bisher bereits 130 Mio. Euro in den Breitbandausbau in Tirol geflossen sei.

Landesrat Gerber will Tiroler Gemeinden „internetfit machen“

Das „Tiroler Modell“ setzte die notwendigen Rahmenbedingungen für ebensolche Gemeinden wie Mieders, erklärte Wirtschafts- und Digitalisierungslandesrat Mario Gerber (ÖVP). „Wir müssen die Tiroler Gemeinden internetfit machen“, gab er als Devise aus. Dazu müssten diese „unterstützt und serviciert werden“, strich Gerber heraus. Etwa müsse man wissen, „wo die Leitungen genau liegen“, damit dann der Anschluss ans Breitband umso einfacher vonstatten gehen kann. Die Richtung aktuell stimme jedenfalls: „Die Tiroler Landesregierung hat erst im Jänner wieder weitere Digitalisierungs- und Breitbandprojekte in 35 Gemeinden genehmigt.“

Wir müssen die Tiroler Gemeinden internetfit machen.
Mario Gerber, Wirtschafts- und Digitalisierungslandesrat (ÖVP)

Über einen deutlich höheren Breitbandausbau- und Digitalisierungsgrad als diese 35 Gemeinden verfügt bereits Mieders. „Von den 1042 Haushalten und Betriebsstandorten im Gemeindegebiet nutzen aktuell 683 das Glasfasernetz der Gemeinde“, berichtete Bürgermeister Daniel Stern bei dem Pressegespräch. Demnächst werden weitere „106 Adressen erschlossen“, fügte er hinzu. Damit biete man nicht nur den Bewohnern der Gemeinde Breitbandzugang, sondern könne sich auch als „Smart Village“ positionieren, führte der Bürgermeister aus.

„Smarte Projekte“ in der Gemeinde Mieders

Der gute Breitbandausbau ermögliche eine Reihe von „smarten Projekten“, so Stern. So nutze die Gemeinde eine ganze Reihe von „Sensoren im Gemeindegebiet" um „relevante Daten zu sammeln und abrufen zu können“. „Umfasst davon ist etwa der Energieverbrauch in öffentlichen Gebäuden, die Luftqualität in den Klassenzimmern oder der Füllstand der Abfallbehälter und des Salzsilos“, zählte der Bürgermeister handfeste Beispiele auf. Diese Daten und automatisierten Meldungen, falls etwa ein Müllbehälter voll sein sollte, „hilft in der täglichen Arbeit und spart langfristig auch Kosten.“

Glasfaser sei in Zukunft jedenfalls für solche Projekte und ganz generell absolut unverzichtbar, betonte Stephan Willburger, Geschäftsführer der Breitband Serviceagentur des Landes Tirol. „Smart-Home, Home-Office, Videotelefonie und smarte Gemeinden lassen den Datenverbrauch Jahr für Jahr ansteigen“, hielt Willburger fest. Umso wichtiger sei es daher, das „Tiroler Modell“ voranzutreiben, spielte der Geschäftsführer auf die Tiroler Breitbandoffensive und die damit verbundenen Investitionen an. (APA)

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