Infektion in der Lunge

Papst Franziskus befindet sich laut Ärzten weiterhin in Lebensgefahr

Papst Franziskus leidet an einer Lungeninfektion.
© APA/AFP/ALBERTO PIZZOLI

Papst Franziskus zeigt trotz seines ernsten Gesundheitszustands Fortschritte und wird weiterhin in der Gemelli-Poliklinik in Rom behandelt. Obwohl die Gefahr einer Sepsis besteht, ist die Infektion derzeit auf die Lunge beschränkt.

Vatikanstadt – Der an Lungenentzündung erkrankte Papst ist nach Angaben des Arztes, der ihn behandelt, Sergio Alfieri, noch nicht außer Lebensgefahr. Sein Zustand habe sich jedenfalls gegenüber seiner Spitaleinlieferung vor einer Woche verbessert. Einige Pharmamittel, die der Papst nimmt, seien leicht herabgesetzt worden. Der Papst werde allerdings noch über die ganze nächste Woche in der Gemelli-Poliklinik in Rom in Behandlung bleiben müssen, so der Arzt bei einer Pressekonferenz.

Der Papst leide an einer Lungeninfektion. „Wenn einer dieser Infektionskeime unglücklicherweise ins Blut übergehen sollte, gäbe es eine Sepsis. Das wirkliche Risiko besteht, wenn die Keime ins Blut übergehen. Heute gibt es keine solchen Keime im Blut, die Infektion ist nur in der Lunge“, sagte Alfieri in seinem Briefing. „Eine Sepsis ist die wirkliche Gefahr, die eine Person im Alter des Papstes hat. Die Infektion ist aber im Moment eingedämmt“, fügte er hinzu.

Papst zeigt sich humorvoll

Am Freitag sei der Heilige Vater aufgestanden und sei in die Kapelle seiner Wohnung gegangen, um zu beten. Franziskus sei wohlauf und humorvoll. „Ich habe ihn begrüßt und ihm gesagt: 'Guten Tag Heiliger Vater'. Und er hat mir geantwortet: 'Guten Tag Heiliger Sohn'“, berichtete Alfieri, der bereits zwei Mal den Papst in den Jahren 2021 und 2023 operiert hatte.

Der 88-jährige Franziskus sei um Transparenz um seinen Gesundheitszustand bemüht. Er sei sich darüber im Klaren, dass sein Zustand ernst sei. „Der Papst will, dass wir immer die Wahrheit sagen“, sagte Alfieri in Bezug auf die täglichen Pressemitteilungen, die über den Zustand des Papstes veröffentlicht werden. Der Pontifex sei sich bewusst, dass seine Gesundheitslage ernst sei. „Manchmal fehlt ihm der Atem, das ist kein angenehmes Gefühl“, erklärte Alfieri. Der Papst hänge jedoch von keinem Atmungsgerät ab, er ernähre sich mit Appetit. An seiner Seite sei stets der persönliche Krankenpfleger Massimiliano Strappetti.

Ob der Papst das Angelus-Gebet am Sonntag von der Gemelli-Klinik aus sprechen wird, steht noch offen. „Das muss der Heilige Vater selbst entscheiden“, sagte der Arzt.

Rücktritt ausgeschlossen

Der Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Giovanni Battista Re (91), hat indes einen möglichen Rücktritt des erkrankten Papst Franziskus ausgeschlossen. „Der Papst ist auf dem Weg der Besserung, erfinden wir keine Sachen. Man sollte nicht von Rücktritt sprechen, in einigen Tagen kehrt er in den Vatikan zurück“, sagte er der italienischen Tageszeitung La Repubblica (Freitag).

Einige Kardinäle hatten in den vergangenen Tagen einen Papstrücktritt für möglich erklärt. Hingegen hatte der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, betont, nach seinen Informationen sei der Papst auf dem Weg zu einer vollständigen Genesung. (APA)

Mehr zum Thema:

undefined

Pontifex im Krankenhaus

Tritt der Papst zurück? Das sagt ein einflussreicher Kardinal zu den Spekulationen

undefined

Seit einer Woche im Spital

Ruhige Nacht im Krankenhaus: Papst stand morgens auf und frühstückte