Außenamt könnte NEOS zufallen

Alexander Schallenberg will nächster Regierung nicht angehören

Außenminister und aktueller Regierungschef Alexander Schallenberg will der nächsten Regierung nicht mehr angehören.
© IMAGO/Nicolas Landemard / Le Pictorium

Die Zeit sei reif für eine Veränderung, so Schallenberg. Er dient aktuell als dienstältestes Mitglied als Regierungschef. Der nächste Außenminister in der „Zuckerlkoalition“ könnte den NEOS zufallen.

Wien – Alexander Schallenberg (ÖVP) hat sich entschieden, der nächsten Regierung nicht mehr anzugehören. Das teilte der Außenminister am Samstagnachmittag in einer Aussendung mit. Derzeit ist er in einer Zweitfunktion als längst dienendes Mitglied auch Regierungschef.

Der Entschluss ist wohl überlegt und schon seit Jahresbeginn in mir gereift.
Alexander Schallenberg

Nach beinahe sechs Jahren als Mitglied der österreichischen Bundesregierung habe er die Entscheidung getroffen, dass die Zeit reif sei für eine Veränderung, so Schallenberg. Dieser Entschluss komme nicht von ungefähr: „Er ist wohl überlegt und schon seit Jahresbeginn in mir gereift.“

Daher habe er Anfang der Woche VP-Chef Christian Stocker darüber informiert, dass er der nächsten Bundesregierung nicht mehr angehören werde. Für die Menschen in Österreich tätig zu sein, sei die größte Ehre seines Lebens gewesen.

Außenamt könnte NEOS zufallen

Schallenberg hatte bereits angekündigt, keiner Regierung mit den Freiheitlichen angehören zu wollen. In einer anderen Konstellation hatte er das bisher nicht ausgeschlossen. Manche nehmen seinen Rückzug zum jetzigen Zeitpunkt als Indiz, dass in der künftigen Regierung das Außenamt (neben dem Bildungsressort) den NEOS zufallen könnte.

Der studierte Jurist und Diplomat Schallenberg war erstmals schon 1997 ins Außenministerium eingetreten. Später fungierte er für mehrere Minister als Pressesprecher, ehe er in die Expertenregierung nach dem Sturz des Kabinetts Kurz berufen wurde und selbst das Außenamt leitete. Nach dem späteren Rückzug von Kurz in dessen zweiter Kanzlerschaft übernahm er 2021 für rund zwei Monate sogar die Regierungsgeschäfte. Diese liegen seit Karl Nehammers Rückzug im Jänner interimistisch wieder in seinen Händen. (APA)