Zustand von Papst Franziskus weiterhin kritisch: CT-Ergebnis wird am Abend veröffentlicht
Am Dienstag unterzog sich der 88-Jährige erneut einer Computertomographie. Das Ergebnis wird am Mittwochabend veröffentlicht. Die Prognose bleibe „verhalten“, hieß es vom Vatikan.
Im Vatikan wird mit Spannung auf die Ergebnisse der jüngsten Computertomographie (CT) gewartet, der sich der Papst am gestrigen Dienstag unterzogen hatte. Davon erhofft man sich Aufschluss über den weiteren Verlauf der schweren Lungenentzündung und auch über die Heilungschancen. Das Ergebnis soll am Mittwochabend veröffentlicht werden. Der Papst, der im römischen Gemelli-Krankenhaus eine ruhige Nacht verbrachte, setzt von einem Sessel aus seine Therapie fort und arbeitet.
Der Gesundheitszustand des Papstes, der sich seit dem 14. Februar in der römischen Poliklinik „Agostino Gemelli“ befindet, ist weiterhin kritisch, aber stabil, hatte der Vatikan am Dienstagabend mitgeteilt. Es sei keine akute Atemnot aufgetreten, wie es vergangene Woche der Fall gewesen war, und die Blutwerte seien weiterhin stabil. Der Papst bekommt durch eine sogenannte Nasenbrille zusätzlich Sauerstoff. Er esse normal, verlautete aus dem Vatikan.
Papst ernannte vier Bischöfe
Der Papst setzte inzwischen seine Arbeit fort. So ernannte er nach Vatikan-Angaben vom Mittwoch vier Bischöfe. Der Heilige Stuhl teilte außerdem mit, dass der Papst am 11. Februar 2025 (also vor seiner Einlieferung in das Gemelli-Krankenhaus) die „Commissio de donationibus pro Sancta Sede“ eingesetzt habe, deren spezifische Aufgabe es ist, „durch geeignete Kampagnen bei den Gläubigen, den Bischofskonferenzen und anderen potenziellen Wohltätern zu Spenden anzuregen“.
📽️ Video | Bei Franziskus keine Besserung in Sicht
Telefonat mit Gaza-Pfarrei
Trotz seiner Krankheit telefonierte der Papst weiter mit der Pfarrei in Gaza, wie er es jeden Nachmittag seit Ausbruch des Krieges getan hatte. „Als Pfarrei der Heiligen Familie in Gaza sind wir immer froh und bewegt, seine Stimme zu hören. Das gibt uns so viel Trost. Es ist eine große Freude, auch inmitten so vieler Prüfungen, zu wissen, dass der Heilige Vater trotz seines heiklen Gesundheitszustands weiterhin an den Frieden in Gaza denkt und betet“, so der Pfarrer von Gaza, Pater Gabriel Romanelli, in einem Video, das der italienischen Nachrichtenagentur ANSA zugesandt wurde.
Dem Kirchenoberhaupt macht bereits seit der Zeit vor Weihnachten eine Infektion der Atemwege zu schaffen. Der inzwischen zweitälteste Papst der Geschichte wollte anfangs aber nicht ins Krankenhaus. In der Klinik wurde dann die Lungenentzündung diagnostiziert, was viele bereits vermutet hatten. Am Wochenende hatte er eine akute Atemkrise, weshalb er über einen Schlauch durch die Nase in hoher Dosis zusätzlichen Sauerstoff bekam.
Weiter Spekulationen über Rücktritt
Der Argentinier steht seit März 2013 an der Spitze der katholischen Kirche. Sein deutscher Vorgänger Benedikt XVI. war damals völlig überraschend zurückgetreten, weil er sich dem Amt nicht mehr gewachsen fühlte. Längst wird wieder über einen Rücktritt spekuliert – auch wenn der Vatikan versucht, dies zu unterbinden.
An der Andacht auf dem Petersplatz unter Leitung Parolins nahmen inmitten von Tausenden Gläubigen auch mehr als zwei Dutzend weitere Kardinäle teil. Aus dem Krankenhaus hatte sich der Pontifex zuvor schriftlich für die vielen Botschaften der Unterstützung bedankt.
Große Sorgen in Argentinien
Besonders großen Anteil nehmen die Katholiken in Argentinien. In der Hauptstadt Buenos Aires fand eine Messe unter freiem Himmel statt. Eine Teilnehmerin sagte: „Ich bete für die Genesung von Papst Franziskus. Wir hoffen, dass es ihm bald besser geht und er zu uns kommt.“ Seit seiner Wahl zum Papst war der Argentinier nie wieder in seiner Heimat. Eine andere Frau sagte: „Er hat viel für uns getan. Wir beten für ihn.“ (dpa, TT.com)