PKK verkündet Waffenstillstand mit der Türkei und hofft auf Freilassung ihres Anführers
Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hat einen Waffenstillstand mit der Türkei verkündet. Der gelte ab heute, teilte die PKK laut der ihr nahestehenden Nachrichtenagentur ANF mit.
Istanbul – Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat angekündigt, dem Aufruf ihres in der Türkei inhaftierten Anführers Abdullah Öcalan zur Beendigung des bewaffneten Kampfes zu folgen. Sie rufe eine sofortige Waffenruhe aus, teilte die PKK laut einer ihr nahestehenden Nachrichtenagentur am Samstag mit. Die PKK äußerte zudem die Hoffnung, dass die Türkei Öcalan freilassen werde, der seit 1999 in Einzelhaft sitzt, damit er den Entwaffnungsprozess leiten könne.
Auch müssten die notwendigen politischen und demokratischen Bedingungen geschaffen werden, damit der Friedensprozess erfolgreich verlaufen könne, hieß es weiter. Öcalan hatte am Donnerstag in einer historischen Erklärung seine Anhänger zum Niederlegen der Waffen nach mehr als 40 Jahren Kampf gegen den türkischen Staat und zur Auflösung der PKK aufgefordert.
Kampf seit den 1980er-Jahren
Die PKK kämpft seit den 1980er-Jahren mit Waffengewalt und Anschlägen für einen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. Inzwischen ist die PKK nach eigenen Angaben von der Forderung eines unabhängigen Staates abgerückt. Ihr Hauptquartier hat sie in den irakischen Kandilbergen. In dem Konflikt sind bisher Zehntausende Menschen ums Leben gekommen. Öcalan (75) sitzt seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali in Haft.
Zuletzt wurde 2013 eine Waffenruhe ausgerufen, der Friedensprozess scheiterte aber im Sommer 2015. Die PKK ist in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation gelistet. (APA/Reuters/dpa)
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