Süchtig nach Kunst: Elmar Peintner zeichnete sich rund um die Welt
Elmar Peintner erzählte im Zeitzeugengespräch aus seinem Leben. Sein Weg zur Kunst war nicht geradlinig. Am Anfang stand die Warnung vor der angeblich „rauschgiftverseuchten“ Kunstakademie.
Innsbruck, Imst – „Lasst bitte den Elmar nicht nach Wien gehen, die Kunstakademie hat den Ruf, dass sie total rauschgiftverseucht ist“: Die Warnung einer Tante bereitete seinen Eltern schlaflose Nächte. Sie haben überlegt, was man jetzt machen soll, erzählt Elmar Peintner im Interview mit Krimiautor Bernhard Aichner.
Der Oberländer Künstler war Gast der Zeitzeugengespräche von Tiroler Tageszeitung, ORF und Land Tirol, die am Montag in eine neue Saison startete. Der große Saal des Landhauses war brechend voll. Das Erfolgsrezept der Reihe sind „spannende Menschen, die etwas zu erzählen haben“, betont die Vorstandsvorsitzende der Moser Holding, Silvia Lieb.
Und das trifft auf Peintner in vielfacher Hinsicht zu. Geboren wurde er 1954 und wuchs im Landecker Stadtteil Perjen auf. Die Kunst war ihm quasi in die Wiege gelegt, seine Mutter war Schneiderin und brachte in wenigen Strichen wunderschöne Entwürfe aufs Papier. „Das hat mich als Kind sehr beeindruckt“, erzählt er. Auch sein Vater, der Volksschuldirektor war, hat mit dem Rotstift beim Korrigieren immer vor sich hingezeichnet.
Weg nach Wien
„Ich habe gespürt, dass Fußballspielen mich nicht ausfüllt“, sagt er. Was fehlte, fand er im Malen und Zeichnen. Bei der Berufswahl folgte er nach der Warnung der Tante dem Wunsch der Eltern und wurde zunächst Lehrer. Der Drang, Kunst zu studieren, blieb und er ging nach Wien. Schon damals zeigte sich Peintners Liebe zum Detail. Viereinhalb Jahre zeichnete er an seiner Diplomarbeit, die ihm viele Türen öffnete. Seine Kunst führte ihn später um die ganze Welt – inklusive einer eigenen Ausstellung in der Verbotenen Stadt in Peking.
Die Angst seiner Eltern war schlussendlich unbegründet, betont er. In all den fünf Jahren sei ihm kein harter Stoff angeboten worden, sagt Peintner. Süchtig wurde er nur nach der Arbeit.