Wir brauchen uns

Wie ein neuer TV-Spot die Bittstellerrolle von Menschen mit Behinderung hinterfragt

Ein Ausschnitt aus dem Spot, der zeigt, dass wir uns alle gegenseitig brauchen.
© RollOn Austria

Seit 35 Jahren kämpft RollOn Austria für eine Gesellschaft, in der Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt sind. Der neue TV-Spot soll ein Zeichen für gelebte Solidarität setzen.

Der Clip beginnt mit einer Szene im Supermarkt. Ein Kind im Rollstuhl verzichtet an der Kassa auf eine Süßigkeit, um einer alten Frau mit Kleingeld auszuhelfen. Damit setzt es einen Kreislauf des gegenseitigen Helfens in Gang. Marianne Hengl, Obfrau von RollOn Austria, sagt zum Grundgedanken: „Der Spot beleuchtet die gesellschaftliche Rolle des ‚Bittstellers‘ und ihre Bedeutung in einer solidarischen Gemeinschaft. Er regt dazu an, über den Umgang mit Hilfe und Unterstützung nachzudenken, und zeigt, dass das Bitten um Hilfe kein Zeichen von Schwäche ist, sondern ein Akt, der uns alle verbindet.“

Marianne Hengl kämpft seit 35 Jahren für die Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderung.
© RollOn
Der Spot regt dazu an, über den Umgang mit Hilfe und Unterstützung nachzudenken.
Marianne Hengl (Obfrau RollOn)

Viel Engagement

Der Film wurde von Christian de Zottis von stubnhocker in Kooperation mit Maximilian Guschelbauer, Innphima Marketing, produziert. Das Konzept stammt von Sonja Niederbrunner. Er wurde aus Spenden und mit Unterstützung des Landes Tirol finanziert. Anna, Maria und Sophia, Schülerinnen der Ferrarischule (5FHW), haben während der Dreharbeiten einen Kurzfilm dazu gestaltet.

📽️ Video | Hinter den Kulissen des Drehs

Hengl, die seit 35 Jahren dafür kämpft, dass Menschen mit Behinderung gleichberechtigt behandelt werden, sagt zu deren Situation: „Den Weg, den unser Leben nimmt, haben wir nicht selbst gewählt – das Schicksal hat uns dorthin geführt. Doch es ist entwürdigend als Mensch mit Behinderung immer wieder als Bittsteller betrachtet zu werden.“

Die Obfrau von RollOn kritisiert vor allem, dass Menschen mit Behinderung und ihre Familien um unverzichtbare Werkzeuge – wie etwa einen Rollstuhl – oder Inkontinenzartikel betteln müssen. Gerade bei Behörden oder auch in den Gemeinden hätten diese nach wie vor mit viel Ignoranz zu kämpfen.

Sich selbst als bedürftig sehen

Aus dieser Rolle wollen sich Menschen mit Behinderung befreien. Der Spot soll dafür sensibilisieren. Hengl wünscht sich ein Umdenken: „Jeder sollte sich einen Moment nehmen und sich fragen, wie oft er im Alltag um etwas bittet – sei es beim Arzt, an der Kasse oder beim Bäcker. Vielleicht verändert sich dadurch die Wahrnehmung dessen, was es wirklich bedeutet, als ‚Bittsteller‘ betrachtet zu werden.“

📽️ Video | Der ganze RollOn-Spot

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