UVP für neue Stromleitung von Lienz nach Italien: Einspruchsfrist läuft
Um 220 Millionen Euro erneuert die APG (Austrian Power Grid) die Südverbindung von Lienz bis zur Staatsgrenze. Seit dem 7. Februar sind Stellungnahmen möglich.
Lienz, Innsbruck – Es ist höchste Zeit: Nach 70 Jahren wird die Stromleitung von Lienz über das Drau- und Tiroler Gailtal bis zur italienischen Staatsgrenze erneuert. Das Projekt soll die Stromversorgung sichern und die Leistung erhöhen. Zuständig ist die APG (Austrian Power Grid). In Tirol betrifft das Projekt acht Gemeinden, in Kärnten eine Gemeinde. Nach Jahren der Planung kommt nun die vorgeschriebene UVP (Umwelt-Verträglichkeitsprüfung) ins Rollen. Das Land Tirol veröffentlichte alle Eckdaten zum Vorhaben und informiert über Möglichkeiten, sich einzubringen.
Frist bis 28. März
„Jedermann“ könne zum Vorhaben und zur UVP schriftlich Stellung nehmen, heißt es in der Unterlage. Die Frist, die am 7. Februar begann, läuft noch bis zum 28. März. Man kann sich auch als Gruppe am Prozess beteiligen. Wenn mindestens 200 Menschen sich zusammentun und beim Amt der Tiroler Landesregierung eine Unterschriftenliste einreichen, bekommen sie als Bürgerinitiative Parteistellung im Verfahren. Voraussetzung ist, das Wahlrecht zu haben und in einer Standort- oder Nachbargemeinde zu wohnen.
Bisher blieb es in Innsbruck ruhig. „Bis dato sind beim Land Tirol noch keine Stellungnahmen eingelangt“, heißt es von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit. Die amtlichen Verfahren in Österreich, aber auch in Italien, dauern ihre Zeit. Die Austrian Power Grid rechnet damit, 2027 mit den Bauarbeiten beginnen zu können. Sie investiert rund 220 Millionen Euro. Die neue Stromleitung ist 33 Kilometer lang, hat 121 Maste und verläuft großteils auf der jetzigen Trasse.
Blackout-sichere Stromversorgung ist nicht nur hierzulande, sondern in ganz Europa ein vorrangiges Thema. Die neue Südverbindung zählt zu den rund 100 Projekten des „gemeinsamen europäischen Interesses“ (PCI – Projects of Common Interest) der Europäischen Kommission.
Acht Gemeinden betroffen
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