Mit der richtigen Unterstützung erfolgreich durch die Lehre
Im Programm Lehre statt Leere werden Jugendliche während ihrer Ausbildung begleitet und in der Entwicklung ihrer persönlichen Kompetenzen gefördert. Unternehmen wird gleichzeitig professionelle Beratung geboten, um Ausbildungsprozesse zu optimieren.
Von Natalie Hagleitner
Der Start ins Berufsleben ist für viele Jugendliche eine Herausforderung – sei es wegen Prüfungsängsten, Kommunikationsproblemen oder Schwierigkeiten im Lehrbetrieb. Genau hier setzt das Programm „Lehre statt Leere“ (LsL) an.
Individuelle Begleitung statt Standardlösungen
„Unser Hauptziel ist es, Lehrlinge und Ausbildungsverantwortliche bei allen Fragen rund um die Lehrausbildung zu unterstützen“, erklärt Lehrlingscoach Claudia Steinwendtner. Dabei gehe es nicht um starre Vorgaben, sondern um „Hilfe zur Selbsthilfe“. Die Themen, die Lehrlinge ins Coaching mitbringen, seien vielfältig – von Prüfungsangst und Schüchternheit bis zu Schwierigkeiten im Betrieb oder im privaten Umfeld. „Wir arbeiten gemeinsam an Lösungen, immer mit dem Ziel, den Jugendlichen den erfolgreichen Abschluss ihrer Lehre und somit eine solide Basis für ihre berufliche Zukunft zu ermöglichen“, so Steinwendtner.
Der erste Kontakt ist dabei einfach: „Lehrlinge oder Betriebe können uns telefonisch, per E-Mail oder über die Infoline, unter der Nummer 0800 220074, erreichen“, sagt Steinwendtner. Oft lernen Coaches die Jugendlichen bei Sprechstunden an der Berufsschule kennen.
Nach einem unverbindlichen Erstgespräch entscheiden Lehrling und Betrieb, ob sie eine Begleitung starten möchten. Die Coachings sind kostenlos, vertraulich und flexibel und werden auch online oder telefonisch angeboten, wenn die Zeit knapp ist oder die Witterungsbedingungen einen persönlichen Kontakt kurzfristig nicht zulassen.
Ein Gewinn für Lehrlinge und Betriebe
Auch die Betriebe werden aktiv ins Coaching eingebunden. „Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihre Ausbildungsstrukturen zu optimieren oder neue Lehrstellen zu schaffen“, erklärt Steinwendtner. Besonders hilfreich sei das Programm bei Herausforderungen im Ausbildungsalltag oder bei Fragen zu Fördermöglichkeiten. „Ein gut geplanter erster Arbeitstag mit einer klaren Struktur gibt den Lehrlingen Sicherheit und sorgt dafür, dass sie sich willkommen fühlen“, betont sie.
Neben fachlichen Kompetenzen spielen Soft Skills eine zentrale Rolle im Berufsleben. „Kommunikation, Engagement und Lernbereitschaft sind besonders wichtig“, sagt Steinwendter. Im Coaching werden diese Fähigkeiten gezielt gefördert. „Wir ermutigen die Jugendlichen, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren, neue Perspektiven einzunehmen und sich konstruktiv mit Konflikten auseinanderzusetzen.“ Durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Coaches gewinnen die Lehrlinge an Selbstbewusstsein und Eigenverantwortung.
Erfolgserlebnisse motivieren
Die Wirkung des Programms zeige sich schnell. „Viele Lehrlinge fühlen sich endlich gehört und ernst genommen“, berichtet der Lehrlingscoach. Das steigere nicht nur die Motivation, sondern auch die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Besonders häufig unterstützen die Coaches bei schulischen Herausforderungen – von Lerncoaching über den Umgang mit Prüfungsangst bis hin zur Organisation von Nachhilfe.
Auch die Rückmeldungen der Lehrbetriebe seien durchwegs positiv. „Viele berichten von mehr bestandenen Lehrabschlussprüfungen und weniger Lehrabbrüchen“, so Steinwendtner. Für 2025 sind bereits neue Angebote geplant: „Wir werden kostenfreie Workshops für Unternehmen anbieten, in denen sie sich gemeinsam mit unseren Coaches über aktuelle Themen wie Generationenmanagement austauschen können.“