Großeinsatz am Eibsee: Mindestens 14 Menschen am Eis eingebrochen und verletzt
Grainau – Mehr als ein Dutzend Menschen sind auf dem teilweise zugefrorenen Eibsee am Fuß der Zugspitze ins Wasser eingebrochen. Rettungskräfte hätten drei Menschen aus dem See gerettet, einer davon sei schwer verletzt, sagte eine Polizeisprecherin. Laut Bayerischem Roten Kreuz (BRK) wurde die schwer verletzte Person reanimiert und in ein Krankenhaus gebracht.
Die übrigen Betroffenen hätten sich selbst retten können, sagte die Polizeisprecherin. Wie viele Menschen genau durch das Eis brachen, konnte die Sprecherin zunächst nicht sagen. Ein Sprecher des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) meldete dagegen 16 Menschen, die in den See eingebrochen seien.
Rotes Kreuz meldet insgesamt 14 Verletzte
Das BRK meldete insgesamt 14 Verletzte. Elf von ihnen galten demnach als leicht verletzt, zwei hätten mittelschwere Verletzungen erlitten. Insgesamt vier Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden. Die übrigen Geretteten seien im Hotel am Seeufer betreut worden.
Der Einsatz vor Ort sei „weitestgehend abgeschlossen“, sagte ein BRK-Sprecher am späteren Nachmittag. Die Polizeisprecherin sagte zuvor: „Wir gehen davon aus, dass alle geborgen werden konnten. Wir müssen das aber noch verifizieren.“
Nach Angaben des Bayerischen Roten Kreuzes waren unter anderem drei Rettungshubschrauber, sieben Rettungswagen und zwei Krankentransporter, Wasser- und Bergretter im Einsatz. Zur Betreuung der Retter, Zeugen und Betroffenen waren auch Experten für psychosoziale Notfallversorgung vor Ort.
Webcam zeigt Menschen bei milden Temperaturen auf Eisfläche
Aufnahmen einer Wetter-Webcam an einem nahe gelegenen Hotel zeigten am frühen Nachmittag, dass mehrere Menschen trotz Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt und bei strahlendem Sonnenschein auf der noch zugefrorenen Fläche unterwegs waren. Später waren dort auch Rettungskräfte zu sehen.
Der malerische Eibsee am Fuß der Zugspitze im oberbayerischen Grainau ist bei Ausflüglern und Touristen sehr beliebt. In Bayern sind Faschingsferien. Medienberichten zufolge hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Diskussionen um Menschen gegeben, die trotz entsprechender Warnungen das Eis des zugefrorenen Sees betreten hatten. Der See selbst ist in Privatbesitz.
Wasserwacht warnt: „Es besteht Lebensgefahr“
Auch die Wasserwacht Bayern hatte in der laufenden Wintersaison davor gewarnt, zugefrorene Seen zu betreten, wenn diese nicht von offizieller Stelle freigegeben sind. „Es besteht Lebensgefahr, wenn man sich auf diese Eisflächen begibt“, warnte der Landesvorsitzende Thomas Huber. „Bricht man ein, so erleidet man innerhalb weniger Minuten einen Kälteschock, der zum Ertrinken führen kann.“ (APA, dpa)