Verstörender Sager

Trump: „Ukraine wird vielleicht ohnehin nicht überleben“

US-Präsident Donald Trump erklärte in dem Interview auch, dass er gegenüber Russland sehr hart agiere.
© IMAGO/Chris Kleponis

Washington – US-Präsident Donald Trump hat erneut mit einer Äußerung über die Ukraine irritiert: In einem Interview mit dem Sender Fox News wurde Trump gefragt, ob er sich damit wohlfühle, dass er die Hilfen für das Land gestoppt habe und die Ukraine dies möglicherweise nicht überleben werde. Der Republikaner entgegnete: "Nun ja, sie wird vielleicht ohnehin nicht überleben."

Mit Blick auf Russlands Angriffskrieg gegen dessen Nachbarn sagte Trump weiter, es gehörten immer zwei zu einem Konflikt. "Und jetzt stecken wir in diesem Schlamassel."

Die US-Regierung hatte unter Trump eine radikale Kehrtwende in der Ukraine-Politik vollzogen und zuletzt die Unterstützung für Kiew ganz eingestellt – zumindest vorerst. Aus dem Weißen Haus hieß es zur Begründung, damit solle der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Friedensverhandlungen gezwungen werden.

Ich glaube, ich bin sehr hart gegenüber Russland – härter als jeder andere jemals zu Russland war.
Donald Trump, US-Präsident

Trump hatte Selenskyj zuvor die Verantwortung für den von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieg zugeschoben und ihm vorgeworfen, den Krieg nicht beenden zu wollen. Trump nannte den ukrainischen Präsidenten auch einen "Diktator". Zwischen den beiden kam es während eines Treffens im Weißen Haus vor den Augen der Weltöffentlichkeit zu einem schweren Eklat.

Zuletzt gab es wieder eine Annäherung zwischen Trump und Selenskyj, doch die US-Hilfen für die Ukraine liegen weiter auf Eis. Und insgesamt vertrat der US-Präsident zuletzt auffallend vor allem Positionen Russlands in dem Konflikt. Trump wehrt sich jedoch gegen Vorwürfe, dass er sich einseitig auf die Seite Moskaus schlage.

"Ich glaube, ich bin sehr hart gegenüber Russland – härter als jeder andere jemals zu Russland war", behauptete Trump in dem Interview mit Fox News. Als Beleg nannte er unter anderem seinen Widerstand gegen die Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 zwischen Russland und Deutschland während seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021). Die Unterwasser-Pipeline wurde 2021 fertiggestellt, ging aber nie in den kommerziellen Betrieb.

Musk verspricht: Kiew kann Starlink weiter nutzen

US-Präsidentenberater und Starlink-Chef Elon Musk hat indes klargestellt, dass die ukrainische Armee weiter Zugang zu dem äußerst wichtigen Satellitennetzwerk behalten soll. "Um es ganz klar zu sagen: Egal, wie sehr ich mit der ukrainischen Politik nicht einverstanden bin, Starlink wird seine Terminals niemals abschalten", schrieb Musk am Sonntag in seinem Onlinedienst X. "Wir würden so etwas niemals tun und niemals als Verhandlungsmasse einsetzen." (APA/dpa)

Mehr zum Thema:

undefined

Visionen von „großer Troika“

Plötzlich Partner? Wie die Regierung Putin auf Trumps Amerika blickt

undefined

Begehrteste Insel der Welt

Die Gier der anderen stärkt den Stolz der Grönländer

undefined

Das steckt dahinter

Aufruf zu Verzicht von US-Produkten: Digitale Trump-Schelte macht in Tirol die Runde