Inferno am Bahnübergang: Mehrere Tote nach Kollision von Tanklaster mit Stadtbahn
Eine Stadtbahn prallte nördlich von Karlsruhe mit einem Tanklastwagen zusammen. Mehrere Personen kamen dabei ums Leben.
Ubstadt-Weiher – Die Flammen lodern lichterloh, dunkle Rauchschwaden steigen in die Luft. Am Ende bleiben ein völlig ausgebrannter Tanklastwagen und das Gerippe einer Stadtbahn. Mindestens drei Menschen sind bei dem Unfall an einem unbeschrankten Bahnübergang nördlich von Karlsruhe gestorben. Wegen erheblicher Verbrennungen konnten ihre Leichen zunächst nicht identifiziert werden. Mehrere Personen werden verletzt, unter ihnen der Fahrer des mit Heizöl beladenen Lastwagens.
📽️ Video | Todesopfer nach Unfall von Tanklaster mit Stadtbahn
Lkw-Fahrer in Krankenhaus
Ein Rettungshubschrauber flog den Mann in eine Klinik, wie eine Polizeisprecherin sagte. Der 49-Jährige hatte ersten Erkenntnissen zufolge schwere Verletzungen erlitten.
„Nach derzeitigem Kenntnisstand befanden sich zum Zeitpunkt der Kollision mindestens zehn Fahrgäste in der Bahn“, teilte die Polizei am Abend mit. Mehrere wurden leicht verletzt. Zuvor war von sieben Menschen in der Bahn die Rede gewesen.
Die Gemeinde Ubstadt-Weiher, in der der Unfall passierte, liegt zwischen Karlsruhe und Heidelberg. Hier leben rund 13.400 Menschen.
Feuer um 15.40 Uhr unter Kontrolle
Nach ersten Erkenntnissen waren die Fahrzeuge am frühen Nachmittag gegen 14.15 Uhr auf der Landesstraße 552 kurz vor der Ortseinfahrt Zeutern zusammengestoßen. Der Tanklastwagen und die Stadtbahn gerieten in Brand.
Gegen 15.40 Uhr habe die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle gehabt, sagte die Polizeisprecherin. Der genaue Unfallhergang war zunächst unklar. Es müsse zum Beispiel geklärt werden, ob Signale fehlerhaft waren oder übersehen wurden.
Entwarnung wegen Rauchwolke
Nach etwa anderthalb Stunden gab auch die App Katwarn Entwarnung wegen der freigesetzten Rauchwolke. Diese Gefahr bestehe nicht mehr. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste waren den Angaben nach mit vielen Kräften im Einsatz. Allein mehr als 60 Feuerwehrleute eilten nach Ubstadt-Weiher, wie ein Sprecher sagte. Auch ein Polizeihubschrauber kreiste zwischenzeitlich in der Luft. Er sollte den Beamten einen Überblick über die Lage ermöglichen, erklärte die Sprecherin.
Beide Fahrzeuge waren erkennbar ausgebrannt. Das genaue Schadensbild war zunächst nicht klar. Angehörige der Fahrgäste könnten sich an das Polizeirevier der Autobahnpolizei wenden, sagte die Polizeisprecherin. Dort sollten sie Auskünfte erhalten. Bei der Bahn handelt es sich um eine Stadtbahn der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG). Diese Stadtbahnen sind auch im Umland außerhalb von Städten unterwegs. Die Polizei hatte zunächst von einer Straßenbahn gesprochen.
Laut einem AVG-Sprecher bleibt die Bahnstrecke der Linien S31 und S32 die nächsten Tage zwischen Zeutern und Odenheim gesperrt. Man befinde sich in diesem Streckenabschnitt in einem eingleisigen Bereich. Ein Schienenersatzverkehr sei eingerichtet. (dpa)