Hohe Wellen erschweren Suche

Schiffbruch vor Lampedusa mit über 40 Vermissten

Bei einem neuen Schiffsunglück im Mittelmeer sind möglicherweise über 40 Menschen ums Leben gekommen. Nach dem Untergang eines Schlauchboots mit Migranten an Bord wurden erst zehn Überlebende geborgen, wie die italienischen Behörden am Mittwoch auf der Insel Lampedusa mitteilten. An Bord des Bootes, das sich in Sfax in Tunesien auf den Weg nach Europa gemacht hatte, sollen mindestens 56 Menschen gewesen sein.

Hohe Wellen erschweren Suche

Die Suche nach weiteren Überlebenden wird nach italienischen Angaben durch hohe Wellen erschwert. Vermutet wird, dass viele Menschen ins Wasser gefallen sind. Die Überlebenschancen werden als gering beurteilt. Die zehn Überlebenden wurden auf einem Beiboot entdeckt. Dort fanden die Rettungskräfte auch sechs Leichen, alles junge Männer.

Die zehn Schiffbrüchigen berichteten, dass sie am Sonntagabend in einem Schlauchboot vom tunesischen Sfax aus aufgebrochen seien. Nach weniger als 24 Stunden Fahrt, während sie sich in internationalen Gewässern befanden, sollen zahlreiche Migranten ins Wasser gestürzt sein, möglicherweise wegen des rauen Seegangs. Das Schlauchboot fuhr jedoch weiter und erreichte die Insel Lampione.

Mehr als 2200 Tote oder Vermisste vergangenes Jahr

Auf der gefährlichen Überfahrt aus dem Nahen Osten oder Afrika nach Europa kommen immer wieder Menschen ums Leben. Nach UNO-Schätzungen ertranken vergangenes Jahr mehr als 2200 Flüchtlinge oder wurden als vermisst gemeldet. Befürchtet wird, dass die tatsächlichen Zahlen noch höher liegen.

Die Migrationsströme aus Nordafrika in Richtung Italien haben seit Anfang 2025 wieder zugenommen. 8476 Menschen sind nach Seefahrten über das Mittelmeer in Italien eingetroffen, im Vergleichszeitraum 2024 waren es 7742 gewesen, teilte das Innenministerium in Rom mit. Die meisten 2025 in Italien gelandeten Migranten stammen aus Bangladesch, Pakistan und Syrien. (APA, dpa)