Wetter wurde zum Spielverderber: Brignone und Odermatt kampflos zur Abfahrtskugel
Erst der Schnee, dann der Wind: Das Wetter wurde am Samstag beim Weltcupfinale in Sun Valley zum Spielverderber. Beide Rennen mussten abgesagt werden.
Die Abfahrten zum Auftakt des Alpinski-Weltcupfinales in Sun Valley wurden abgesagt. Nächtliche Schneefälle und die nötige Streckenpräparierung erforderten früh eine Verschiebung um mehrere Stunden, aufkommender Wind machte eine Durchführung schließlich unmöglich. Bei den Frauen ging die Kugel an die Italienerin Federica Brignone, Cornelia Hütter wurde Wertungszweite. Bei den Männern sicherte sich der Schweizer Marco Odermatt das Kristall vor Landsmann Franjo von Allmen.
Das Reglement besagt, dass Rennen beim Finale nicht verschoben werden können, sondern ersatzlos gestrichen werden. Damit ist es amtlich, dass Österreichs Abfahrer erstmals in der Weltcup-Geschichte eine Saison ohne einzigen Podestplatz beenden. Punktebester Fahrer ist Vincent Kriechmayr (11.) mit 178 Punkten aus acht Rennen.
Odermatt setzte sich mit 605 Punkten durch, weil sich das wiederholte, was sich bereits vor einem Jahr in Saalbach-Hinterglemm zugetragen hatte: Auch damals war Odermatt als Führender in der Abfahrtswertung der Profiteur einer Absage. "Die Abfahrtskugel hat die größte Bedeutung unter den kleinen Kugeln", sagte Odermatt im ORF. Angesichts von 83 Punkten Vorsprung auf von Allmen hätte ihm bereits ein 14. Platz gereicht. Mit Gesamtweltcup, Super-G und Riesentorlauf fuhr der prägende Skifahrer der Jetzt-Zeit wie im Vorwinter vier Kugeln ein.
Hütter 16 Punkte hinter Brignone
Für Hütter bleibt es vorerst bei einer. Die Abfahrts-Titelverteidigerin hoffte vergeblich auf einen Showdown bei der Weltcup-Premiere in Sun Valley. Nach sechs Rennen hat die 32-Jährige in der Endabrechnung 16 Punkte weniger als Brignone (384), die damit erstmals die beste Abfahrerin ist und nun auch faktisch zum zweiten Mal nach 2020 als Gesamtweltcupsiegerin feststeht.
Am Sonntag stehen die beiden Super-G auf dem Programm. Brignone verteidigt da einen Mini-Vorsprung von fünf Punkten auf die Schweizerin Lara Gut-Behrami. Österreich hat sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern in dieser Disziplin keine Kugelchancen mehr. (APA)