Warnstufe 4 in Tirol: Schneefall und Wind sorgen für große Lawinengefahr
Niederschläge, erwartete Neuschneemengen von bis zu einem Meter und der prognostizierte Wind bilden eine explosive Mischung. Spontane Abgänge werden erwartet. Etwas Beruhigung ist mit Dienstag zu erwarten. Trotzdem ist auf den Bergen Vorsicht geboten.
Innsbruck – Der Lawinenwarndienst Tirol hat für Montag die Lawinenwarnstufe 4 für die nördlichen Zillertaler Alpen, die Venedigergruppe und die Großglocknergruppe oberhalb von 2200 Metern ausgerufen. Aufgrund der Niederschläge der letzten Tage und der erwarteten 50 bis 80 Zentimeter Neuschnee wird mit einer erhöhten spontanen Lawinenaktivität gerechnet.
Sicherheitslandesrätin Astrid Mair warnt eindringlich vor Skitouren und Variantenabfahrten in diesen Gebieten und appelliert an Wintersportler, besonders abseits gesicherter Pisten höchste Vorsicht walten zu lassen.
Böen von über 100 km/h
Es soll im Laufe des Tages auf Tirols Bergen noch einmal kräftig schneien: Flächendeckend sollen zwischen 30 und 50 Zentimeter Neuschnee fallen, in den Hohen Tauern und nördlichen Zillertaler Alpen wurden gar bis zu 80 Zentimeter erwartet. In Kombination mit Wind führe dies aber zu einer heiklen Lawinensituation: „Wir haben mehr Wind als erwartet. In der Höhe ist es stürmisch mit über 100 km/h“, berichtete Christoph Mitterer vom Lawinenwarndienst.
Entspannung, aber keine Entwarnung, ist für die kommenden Tage angesagt. Bereits am Dienstag dürfte die Lawinengefahr in den Hohen Tauern sowie den nördlichen Zillertaler Alpen von Warnstufe vier (große Gefahr) auf Warnstufe drei der fünfteiligen Skala herabgestuft werden, so Mitterer zur APA. Dennoch sollten Wintersportler zurückhaltend sein – insbesondere bei großen, steilen Hängen über 35 Grad. Die „finale“ Einschätzung zur Lawinengefahr bzw. die Festsetzung der Lawinenwarnstufe wird indes am späten Nachmittag für den Folgetag bekanntgegeben.
Der Lawinenexperte rechnete aber erst am Mittwoch mit „der ein oder anderen Skifahrerauslösung“, zumal das Wetter am Dienstag noch nicht optimal sei: „Morgen wird es noch ziemlich zu sein.“ Mitterer empfahl eine sorgfältige Tourenplanung und das Meiden steiler Hänge. Zudem sollte der Lawinenreport und die darin beschriebenen Gefahrenstellen berücksichtigt werden. (TT.com, APA)
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