Frosch im Wassertropfen: Amphibienforschung begeistert Tirol
Tiroler Forschende entdecken mit Hilfe der Bevölkerung heimische Amphibienarten in Wasserproben.
Innsbruck – Ein Jahr nach dem Start des Projekts „Frosch im Wassertropfen“ präsentiert die Universität Innsbruck beeindruckende Ergebnisse. Dank der Unterstützung des Landes Tirol mit über 25.000 Euro konnten 120 Wasserproben in Tirol untersucht werden. Dabei wurden zehn der 21 in Österreich heimischen Amphibienarten im Bundesland nachgewiesen.
Tirols Naturschutzlandesrat René Zumtobel zeigt sich begeistert von der Bürgerbeteiligung: „Mich begeistert dieses Projekt, weil die Tirolerinnen und Tiroler sich aktiv an der Forschung beteiligen konnten. 240 Menschen haben sich vergangenes Jahr beworben, um im heimischen Gartenteich oder einem Gewässer in ihrer Nähe eine Probe zu entnehmen. Insgesamt 120 wurden ausgewählt. Somit konnten interessierte Laiinnen und Laien sich an der Forschung beteiligen.“ Die hohe Rücklaufquote von 97 Prozent der Probenkits unterstreicht den Erfolg der Aktion. Schulen, Naturparks und Vereine beteiligten sich ebenfalls, um auch weniger bekannte Gewässer zu erforschen.
High-Tech trifft Naturschutz
Die Analyse von Umwelt-DNA erlaubt den Nachweis von Amphibienarten durch DNA-Spuren im Wasser, ohne die Tiere direkt zu beobachten oder zu fangen. Projektleiterin Corinna Wallinger erklärt: „Jede Amphibienart hinterlässt über Ausscheidungen, Eier oder Gewebereste DNA-Spuren im Wasser, die sogenannte eDNA oder Umwelt-DNA.“ Neben der Identifizierung der Arten suchten die Forschenden gezielt nach dem gefährlichen Amphibienfresserpilz „Bd“. Der Pilz wurde in Tirol nur an wenigen Stellen gefunden, aber Vorsicht beim Umgang mit Wasser und Sedimenten bleibt wichtig, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.
Lebensräume für Frösche und Co.
Amphibien verbringen den Großteil ihres Lebens an Land und suchen nur zur Paarungszeit Gewässer auf. Amphibienzäune an Straßen helfen beim sicheren Übergang zu Laichgewässern. Auch ein naturnaher Garten kann zum Schutz beitragen. Blühwiesen, Laubhaufen, Steinmauern und Wasserstellen bieten Nahrungs- und Rückzugsmöglichkeiten für Amphibien und andere Tiere.
Das Projekt „Frosch im Wassertropfen“ zeigt, wie wissenschaftliche Forschung und Bürgerengagement Hand in Hand gehen können, um die heimische Tierwelt zu schützen und zu fördern. (TT)