Weltraum-Tourismus

Kurzflug durchs Weltall: Diese Stars verlassen bald die Erde

Auch Katy Perry fliegt bei dem Kurztrip ins All mit.
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Jeff Bezos‘ künftige Frau Lauren Sánchez will am kommenden Montag mit einer Rakete ihres Mannes ins All. Mit dabei sind fünf weitere Frauen, darunter Popstar Katy Perry.

Van Horn – „Am Mittwoch tragen wir Pink“ hieß das Credo noch vor zwei Jahrzehnten im Film „Mean Girls“ von 2004. Heutzutage sollte es wohl heißen „Am Montag fliegen wir modisch ins All“. Denn die Partnerin des Amazon-Gründers Jeff Bezos, Lauren Sánchez, möchte am kommenden Montag (14.04.) einen Kurztrip in den Weltraum unternehmen.

Mit dabei sind auch noch fünf andere Frauen: Pop-Superstar Katy Perry, Moderatorin Gayle King, die Wissenschaftlerinnen Aisha Bowe und Amanda Nguyen sowie die Unternehmerin Kerianne Flynn. Im Vorfeld des Fluges zeigte sich Sánchez bei einer Gala-Veranstaltung mit funkelnder Astronauten-Handtasche und sagte dem Magazin Elle, sie werde sich für den All-Ausflug „glamourös machen“.

Die Handtasche von Lauren Sánchez bei der Zeremonie des 11. Breakthrough Prize gab schon Aufschluss über ihre geplante Spritztour im All.
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Ablauf des Kurzausflugs

Das Startfenster für den Kurztrip, dessen offizieller Name „New Shepard Mission NS-31“ lautet, öffnet sich laut Bezos‘ Raumfahrtunternehmen Blue Origin am Montag (14. April) um 15.30 Uhr MESZ. Der Flug könnte sich allerdings jederzeit kurzfristig aus den unterschiedlichsten Gründen noch verschieben.Gestartet wird in der Wüste im Westen von Texas. Der Ausflug in eine Höhe von rund 100 Kilometern über der Erde dauert etwa zehn Minuten, zeitweise mit Schwerelosigkeit. Das Raketensystem „New Shepard“ fliegt dabei weitgehend automatisiert.

Das sind die Passagierinnen

Die bekannteste Teilnehmerin ist sicherlich Katy Perry, vielfach ausgezeichnete Sängerin, die mit Songs wie „Firework“, „Roar“ oder „I Kissed a Girl“ Welterfolge gefeiert hat. Die 40-Jährige ist mit dem Hollywood-Schauspieler Orlando Bloom zusammen, das Paar hat eine Tochter.

Katy Perry, Sängerin
Amanda Nguyen, Wissenschaftlerin
Gayle King, Moderatorin
Aisga Bowe, Wissenschaftlerin

Die Moderatorin Gayle King, die seit Jahrzehnten unter anderem für den US-Sender CBS arbeitet, ist vor allem in den USA sehr bekannt.

Weniger in der Öffentlichkeit stehen normalerweise die Wissenschaftlerinnen Aisha Bowe und Amanda Nguyen, die früher beide für die US-Raumfahrtbehörde Nasa gearbeitet haben, sowie die Unternehmerin und Filmproduzentin Kerianne Flynn.

Besonders im Scheinwerferlicht steht diesmal Lauren Sánchez: Die 55-jährige frühere Journalistin, Schauspielerin und Unternehmerin, die auch über einen Hubschrauberflugschein verfügt, ist seit einigen Jahren mit Blue Origin-Gründer Bezos zusammen, der zu den reichsten Menschen der Welt gehört

Teure Tickets fürs All

Blue Origin bietet die Kurztrips für Weltraum-Touristen seit einigen Jahren an. Zehn davon wurden erfolgreich absolviert, dabei waren den Angaben zufolge insgesamt 52 Menschen dabei. Beim ersten Flug 2021 war Gründer Bezos selbst an Bord. Andere private Raumfahrtunternehmen – etwa Virgin Galactic vom britischen Unternehmer Richard Branson oder SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk – haben ähnliche Angebote.

Über genaue Kosten für ein Ticket ins All macht Blue Origin keine Angaben, Schätzungen liegen bei mehreren hunderttausend Dollar. Immer wieder hat die Firma zu PR-Zwecken Prominente mitgenommen, man vermutet, dass nicht alle TeilnehmerInnen den Vollpreis zahlen müssen.

Kritik an Weltraum-Tourismus ist groß

Bei weitem nicht allen scheint das vorhaben der Weltraum-Touristen zu gefallen. Die US-Schauspielerin Olivia Munn habe in einem TV-Interview vor kurzem „gefragt, was viele von uns denken“, schrieb das US-Portal Buzzfeed: „Warum? Ich weiß, das ist wahrscheinlich nicht cool zu sagen, aber es gibt doch gerade so viele wichtigere Dinge auf der Welt.“ Das Ganze komme ihr „unersättlich“ vor.

„Es kostet so viel Geld, in den Weltraum zu reisen und es gibt so viele Menschen, die sich noch nicht einmal Eier leisten können.“ Zudem sei die Raumfahrt doch eigentlich zur Forschung gedacht. „Was werden die da oben machen, das es für uns hier unten besser macht?“

Viele WissenschaftlerInnen kritisieren den Weltraum-Tourismus schon seit längerem, vor allem auch aus Klimagründen. Jeder Raketenstart stelle eine Belastung der Umwelt dar, sagte beispielsweise Europas früherer Raumfahrtchef Jan Wörner vor kurzem im rbb24 Inforadio. „Insofern hoffe ich, dass wir jetzt nicht anfangen, die Kreuzschifffahrt ins Weltall zu verlegen.“